Black Dog
Filmkritik von Walter Gasperi
Ein entlassener Häftling freundet sich nach seiner Rückkehr in seine am Rand der Wüste Gobi gelegene Heimatstadt mit einem streunenden Hund an: Ein Film wie ein chinesischer Western mit einem wortkargen Protagonisten und der grandiosen Landschaft als zweitem Hauptdarsteller.
Flow
Filmkritik von Walter Gasperi
Eine kleine Katze muss auf der Flucht vor einer Flut Ängste überwinden und schließt neue Freundschaften: Dem Letten Gints Zilbalodis gelang mit seinem für zwei Oscars nominierten Animationsfilm ein visuell überwältigendes und spannendes Meisterwerk, das ohne Worte und Menschen auskommt, aber anhand von Tieren dennoch von Existenziellem erzählt.
I'm Still Here
Filmkritik von Walter Gasperi
Der Brasilianer Walter Salles erinnert in seinem auf einem wahren Fall beruhenden und mit dem Oscar für den besten internationalen Film ausgezeichneten Spielfilm anhand einer Familiengeschichte an den Terror der Militärdiktatur der 1960er und 1970er Jahre: Ein sorgfältig, aber auch sehr bieder und glatt inszeniertes Drama, das auch intensiv vom langsamen Wachsen des leisen, aber entschlossenen Widerstandswillen einer zunächst unpolitischen Frau erzählt.
Immortals
Die willensstarke Milo setzt sich intensiv mit der Rolle der Frau in der irakischen Gesellschaft auseinander, verkleidet sich aber im Alltag als Mann, um sich in Bagdad freier bewegen zu können.
Oxana
Filmkritik von Walter Gasperi
Mit Entblössen ihrer Brüste entwickelte die ukrainische Gruppe Femen um 2010 eine neue, aufsehenerregende Form nicht nur des feministischen, sondern auch des politischen Protests: Charlène Favier zeichnet mit einer großartigen Albina Korzh in der Hauptrolle, aber in sehr kurzatmigen Szenen das Leben der Femen-Mitgründerin Oxana (oder: Oksana) Schatschko nach.
Suspekt
Hat jeder Mensch das Recht auf Verteidigung? Ist es moralisch vertretbar, gerechte Zwecke mit Gewalt durchzusetzen?
Mit diesen Fragen war Bernard Rambert, auch als “Roter Beni” bekannt, sein ganzes Leben lang konfrontiert.
Wir Erben
Filmkritik von Walter Gasperi
Simon Baumann reflektiert in seinem sehr persönlichen Dokumentarfilm, ausgehend von der offenen Zukunft des elterlichen Hofs in Südfrankreich, nicht nur über Fragen des Erbens, sondern thematisiert auch Privilegien und den Wandel der Generationen.