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Diamant Brut

FR 2024, F/d, 104', Regie: Agathe Riedinger, mit Malou Khebizi, Idir Azougli, Andréa Bescond

Filmkritik von Walter Gasperi

Agathe Riedinger zeichnet in ihrem Spielfilmdebüt das Porträt einer 19-jährigen Französin, die von einer Karriere als Reality-TV-Star und Influencerin träumt: Ein intensiver und roher, von der großartigen Hauptdarstellerin Malou Khebizi getragener Blick auf eine Welt, die einem älteren Publikum unbekannt sein dürfte.

Hôtel Silence

CH/CA 2024, OV/df, 101', Regie: Léa Pool, mit Sébastien Ricard, Lorena Handschin, Jules Porier

Jean, Mitte fünfzig, ist am seelischen Tiefpunkt angelangt und so fasst er einen Plan: Eine Reise ohne Rückfahrschein in ein vom Krieg verwüstetes europäisches Land, wo ihn niemand kennt und ihn niemand von seinem Vorhaben abbringt, seinem Leben ein Ende zu setzen.

John & Yoko: One to One

US 2024, OV/df, 101', Regie: Kevin Macdonald, Dokumentarfilm mit John Lennon, Yoko Ono

Filmkritik von Walter Gasperi

Kevin Macdonald und Sam Rice-Edwards zeichnen ausgehend vom einzigen abendfüllenden Solo-Konzert von John Lennon und Yoko Ono im August 1972 mit einer Fülle an Archivmaterial sowohl ein Bild der Beziehung von John Lennon und seiner Partnerin als auch der zwischen Vietnamkrieg und Protestbewegung zerrissenen USA der frühen 1970er Jahre.

Reading Lolita In Tehran

IT/IL 2025, OV/df, 108', Regie: Eran Riklis, mit Golshifteh Farahani, Zar Amir, Mina Kavani

Filmkritik von Walter Gasperi

Eine Exil-Iranerin kehrt während der Islamischen Revolution 1979 aus den USA in ihre Heimat zurück, um an der Universität von Teheran englische Literatur zu unterrichten, wird aber zunehmend mit der Unterdrückung der Frauen konfrontiert: Eran Riklis´ sorgfältige, aber auch kantenlose Verfilmung der Memoiren von Azar Nafisi lebt vor allem von seiner großartigen Hauptdarstellerin Golshifteh Farahani.

Schäfer - Bergers

CA 2024, F/d, 113', Regie: Sophie Deraspe, mit Félix-Antoine Duval, Solène Rigot, Guilaine Londez

Filmkritik von Walter Gasperi

Ein junger kanadischer Werbefachmann will alles hinter sich lassen und ein neues Leben als Schafhirte in den französischen Alpen beginnen: Sophie Deraspe gelang mit der Verfilmung von Mathyas Lefebures semi-autobiographischem Roman "D´ou viens-tu, berger?" ein ungeschönter, herb-poetischer und bildmächtiger Spielfilm, der auch ein eindrückliches Bild der Probleme und der harten Arbeit heutiger Schafzüchter und Hirten zeichnet.

September & July

DE/GB/IR 2024, OV/df, 98', Regie: Ariane Labed, mit Mia Tharia, Pascale Kann, Rakhee Thakrar

Die Schwestern July und September sind unzertrennlich, wenn auch sehr unterschiedlich. Während July offen und neugierig auf die Welt blickt, ist September eher beschützend und misstrauisch gegenüber anderen.

Als September von der Schule suspendiert wird, ist July auf sich allein gestellt und beginnt, ihre eigene Unabhängigkeit zu behaupten – was September nicht entgeht.

To Kill A Mongolian Horse

CN/MN 2024, OV/df, 97', Regie: Xiaoxuan Jiang, mit Saina, Undus, Qilemuge, Tonggalag, Qinartu

Filmkritik von Walter Gasperi

Tradition und Moderne prallen in der Inneren Mongolei aufeinander, wenn Saina sich einerseits tagsüber auf dem Hof seines Vaters um Pferde und Schafe kümmert, andererseits am Abend in Pferdeshows für Tourist:innen seine Kunststücke zeigt: Ein unaufgeregtes, bildstarkes und poetisches Langfilmdebüt der Chinesin Xiaoxuan Jiang.

Bunt gekleidet mit historischen mongolischen Uniformen sind die Reiter, die in den abendlichen Shows mit Kunststücken auf ihren Pferden Tourist:innen unterhalten. An eine vergangene Tradition erinnern diese Darbietungen und Kostüme, doch die heutige Realität steht in bitterem Kontrast dazu.

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