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Seed Warriors

CH 2009, 86 Min., E/df, Regie: Mirjam von Arx und Katharina von Flotow, Dokumentarfilm

Seed Warriors

Rezension von Geri Krebs

Miriam von Arx und Katharina von Flotow schildern die schwerwiegenden Auswirkungen der Klimaerwärmung auf den Ackerbau und dokumentieren ein Projekt, mit dem in einem Bunker in Nordnorwegen die Biodiversität bewahrt werden soll.

Es ist eigentlich eine knochentrockene Materie, die in „Seed Warrriors“ im Zentrum steht. Doch die Konsequenzen, die aus der Thematik resultieren, um die sich dieser wissenschaftlich angehauchte Dokumentarfilm dreht, sind absolut alarmierend. Im Februar 2008 wurde in der nordnorwegischen Ortschaft Svalbard ein millionenteurer unterirdischer Bunker eingeweiht. Dieses weltweit einzigartige Bauwerk hat den Zweck, bei konstanter Temperatur Samenproben von sämtlichen auf der Erde bekannten Kulturpflanzen zu beherbergen und so die Biodiversität für immer zu bewahren.

Was auf den ersten Blick wie eine Spielwiese von Botanikern und Landwirtschaftsexperten erscheinen mag, hat einen dramatischen Hintergrund: Die WarnerInnen vor dem Klimawandel prognostizieren bis zum Jahr 2050 eine allgemeine Erwärmung der globalen Temperaturen um zwei Grad. Für den Ackerbau hat diese Veränderung schwerwiegende Konsequenzen: Man rechnet vor allem in den heissen Ländern mit einem realen Rückgang der Nahrungsmittelproduktion um bis zu 30 Prozent – und dies bei einer Weltbevölkerung, die sich bis dahin fast verdoppelt haben wird.

Die Regisseurinnen Miriam von Arx („Building the Gherkin“) und Katharina von Flotow vermitteln diesen Sachverhalt weder reisserisch noch allzu didaktisch, sondern in durchaus publikumstauglicher Weise. Zwar ist eine gewisse Wortlastigkeit mit relativ vielen Experteninterviews fast unumgänglich, doch die Macherinnen des Films lösen das Dilemma visuell und dramaturgisch geschickt, indem sie den Film als Reise zwischen dem norwegischen Bunker und Feldern in Kenia gestalten und dazwischen die unumgänglichen Talking Heads platzieren. Kenia wurde bewusst ausgewählt, denn es gehört zu jenen Ländern, die durch den Klimawandel in ihrer Landwirtschaft am stärksten betroffen sind – hier sprechen Bilder von verdorrten Feldern und Maispflanzen mit winzigen Kolben für sich.

So reiht „Seed Warriors“ sich ein in jene länger werdende Reihe umweltkritischer Dokumentarfilme wie „Plastic Planet“ von Werner Boote, „A Road not Taken“ von Christina Hemauer und Roman Keller, „An Inconvenient Truth“ von Davis Guggenheim oder „We Feed the World“ von Erwin Wagenhofer. Sie alle haben letztlich eine ähnliche, aber eindringliche Botschaft: ein achtsamerer Umgang mit dem Planeten wäre möglich, aber es bleibt dafür nicht mehr allzu viel Zeit.
(Geri Krebs)

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