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John & Yoko: One to One

US 2024, OV/df, 101', Regie: Kevin Macdonald, Dokumentarfilm mit John Lennon, Yoko Ono

John & Yoko: One to One

Filmkritik von Walter Gasperi

Kevin Macdonald und Sam Rice-Edwards zeichnen ausgehend vom einzigen abendfüllenden Solo-Konzert von John Lennon und Yoko Ono im August 1972 mit einer Fülle an Archivmaterial sowohl ein Bild der Beziehung von John Lennon und seiner Partnerin als auch der zwischen Vietnamkrieg und Protestbewegung zerrissenen USA der frühen 1970er Jahre.

Bis ins kleinste Detail haben Kevin Macdonald und sein Ko-Regisseur Sam Rice-Edwards das kleine Appartement im New Yorker Viertel Greenwich Village, in dem John Lennon und Yoko Ono nach der Auflösung der Beatles von November 1971 bis Februar 1973 lebten, nachgebaut. Mehrmals schwenkt die Kamera im Laufe des Films durch dieses Appartement und rückt immer wieder den Röhrenfernseher ins Bild, denn Fernsehen war eine der Hauptbeschäftigungen des Paares während dieser Zeit.

Fernsehbilder aus dieser Zeit bestimmen so neben Aufnahmen vom Benefizkonzert, das Lennon und Yoko Ono am 30. August 1972 im New Yorker Madison Square Garden gaben, den Film. Nur am Beginn informieren Texttafeln über die Übersiedelung von London nach New York und am Ende über den Umzug von Greenwich Village in ein luxuriöses Appartement im Dakota Building in der 72. Straße.

Davon abgesehen lassen Macdonald und Rice-Edwards das Archivmaterial sprechen. Unübersehbar ist die enorme Recherchearbeit, die hier geleistet wurde, und brillant verschränkt das Regie-Duo die Konzertaufnahmen und die Fernsehbilder, denn untrennbar sind das gesellschaftspolitische Engagement des Konzerts und die zeitpolitischen Ereignisse miteinander verbunden.

Teilweise nur sekundenlange TV-Schnipsel von Werbesendungen für Cornflakes, Chevrolet oder Waschmittel, der Serie "Die Waltons" und den politischen Ereignissen vom Vietnamkrieg mit Abwurf von Napalmbomben und weinenden Vietnames:innen bis zum Gefängnisaufstand von Attica, Protestkundgebungen gegen den Krieg und Auftritten von Präsident Nixon evozieren dicht das Bild einer zerrissenen USA. Wie der Konsumgesellschaft und der heilen Welt der "Waltons" der Krieg in Vietnam gegenübersteht, so steht dem Präsidenten die protestierende Jugend gegenüber.

Ausführlich bauen Macdonald und Rice-Edwards auch Telefonmitschnitte von Lennon ein, in denen beispielsweise Jerry Rubin und David Peel versuchen, das Paar zu politischem Engagement zu bewegen. Das Konzert resultierte aber letztlich aus einem erschütternden Bericht über die katastrophalen Zustände, unter denen Kinder mit schwerer Behinderung in der Willowbrook State School lebten. Diesen Kindern kamen auch die Einnahmen des Konzertes zugute.
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