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Verblendung

S 2008, 153 Min., OV/df, Regie: Niels Arden Oplev, mit Mikael Nyqvist, Noomi Rapace, Sven-Bertil Taube, Lena Endre

Verblendung

Rezension von Walter Gasperi

Zum Bestseller-Autor wurde der schwedische Journalist Stieg Larsson mit seiner “Millenium”-Trilogie, ehe er im November 2004 völlig überraschend im Alter von 50 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts verstarb.

15 Millionen Exemplare wurden von den drei Teilen, der ursprünglich auf 10 Bände angelegten Krimiserie weltweit bislang verkauft. Eine Verfilmung konnte angesichts dieses Erfolgs nicht lange auf sich warten lassen und so werden im Laufe der nächsten Monate alle drei Fälle um den Enthüllungsjournalisten Mikael Blomkvist und die punkige junge Computer-Hackerin Lisbeth Salander ins Kino kommen.

Den Auftakt macht ein Film, der in der Übersetzung des schwedischen Originals „Männer die Frauen hassen“, international „The Girl with the Dragon Tattoo“ und im deutschsprachigen Raum „Verblendung“ heisst. Darin wird Blomkvist, der nach einer Verurteilung wegen Verleumdung beruflich auf dem Abstellgleis steht, von einem Industriellen engagiert, um Nachforschungen im Fall einer seit 40 Jahren verschwundenen Nichte anzustellen. Parallel zu Blomkvists erfolglosen Ermittlungen folgt Regisseur Niels Arden Oplev den Wegen der undurchsichtigen, einerseits extrem verletzlichen, andererseits in sich auch ein großes Aggressionspotential bergenden Computer-Hackerin Lisbeth Salander. Nicht zuletzt dank der ungemeinen physischen Präsenz von Noomi Rapace ist diese Figur das Kraftzentrum dieses düsteren Krimis. Bald mischt sich Salander in Blomkvists Ermittlungen ein und gemeinsam stossen sie auf weit zurückliegende Ereignisse, die in ihrer Grausamkeit durchaus auch Erinnerungen an David Finchers „Seven“ wecken können.

Trotz einer Länge von 152 Minuten ist „The Girl with the Dragon Tattoo – Verblendung“ schnörkellos und kompakt inszeniert, sodass sich ein packender und atmosphärisch dichter Thriller entwickelt, der visuell eindringlich auch im kalten Licht und den fahlen Farben einen pessimistischen Blick auf die Welt und in menschliche Abgründe offenbart. Beiläufig werden dabei auch grundsätzliche Fragen nach Wirkungen der Erziehung und Opfer- und Täterrollen aufgeworfen. Einzig das Ende schwächelt etwas, wenn nicht nur alle Ungewiss- und Unsicherheiten beseitigt werden, sondern es auch - vielleicht unter dem Einfluss der produzierenden Fernsehanstalten - etwas schnulzig wird und der Zuschauer somit doch noch gelöst aus dieser Düsternis entlassen wird.
(Walter Gasperi)

 

Kritiken

National International
- Cyril Schicker in art-tv.ch - Daniela Sannwald in tagesspiegel.de
- Nicky Schaefer in cineast.ch - Fritz Göttler in sueddeutsche.de
- Thomas Klingenmaier in zueritipp.ch - Peter Henning in zeit.de
   
Offizielle Website Verleiher
www.millenium-lefilm.fr Frenetic

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