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Three Monkeys

Türkei 2008, 109 Min., OV/df, Regie: Nuri Bilge Ceylan, mit Yavuz Kergül, Hatice Aslan, Ahmet Rifat Sungar

Three Monkeys

Rezension von Geri Krebs

Ein Politiker überfährt auf nächtlicher Landstrasse einen Menschen und überredet dann seinen Chauffeur, die Schuld auf sich zu nehmen. Gegen eine angemessene Entschädigung ist dieser dazu bereit, er lässt sich verurteilen und sitzt eine neunmonatige Gefängnisstrafe ab.

In dieser Zeit beginnt die Frau des Chauffeurs eine Affäre mit dem Politiker – und scheint sie anfänglich noch von rein finanziellen Absichten getragen, beginnt diese Liaison rasch eine fatale Eigendynamik zu entwickeln. Gleichzeitig gerät der Sohn der Frau (und des Chauffeurs) immer mehr auf die schiefe Bahn, statt zu studieren widmet er sich dubiosen Geschäften und kommt obendrein hinter die Affäre seiner Mutter, tut aber – ganz im Sinn der Titel gebenden drei Affen - so, als hätte er nichts gesehen. Irgendwann wird auch der Vater wieder aus dem Gefängnis entlassen, und die Katastrophe kann ihren Lauf nehmen.

Was wie eine Aneinanderreihung von Tragödien aus einem Groschenroman klingt, gerät im fünften Langspielfilm des Türken Nuri Bilge Ceylan zu einem so stilisierten wie distanzierten Reigen von Bildern, die in ihrer Schönheit ihresgleichen suchen. Dabei zeigt „Three Monkeys“ ganz in der Tradition Robert Bressons möglichst wenig davon, was für die Story wichtig wäre, und treibt stattdessen mit Andeutungen, Auslassungen und falschen Fährten das Drama elliptisch voran. Darin erweist sich Bilge Ceylan als Meister. Sein Film ist symbolträchtig, metaphernreich und gleichzeitig von ätzender Komik. Und die Bilder jener „Maiwolken“, die seinem zweiten Spielfilm den Titel gaben, und mit dem er vor genau zehn Jahren den internationalen Durchbruch schaffte, kommen in „Three Monkeys“ immer mal wieder zum Zug und sind so grandios komponiert, dass man darob vergisst, nicht einem mystischen Naturpoem, sondern einer bitterbösen Tragikomödie beizuwohnen.
(Geri Krebs)

 

Kritiken

National International
- Cyril Schicker in art-tv.ch - Rüdiger Suchsland in artechock.de
- Christine Stark in medientipp.ch - Daniela Sannwald in tagesspiegel.de
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- - Rainer Gansera in tip-berlin.de
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