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L'Île Aux Oiseaux

CH 2020, F/d, 61', Regie: Maya Kosa, Sergio Da Costa, mit Antonin Ivanidze, Paul Sauteur, Emilie Bréthau

L'Île Aux Oiseaux

Filmkritik von Patrick Holzapfel

Eine Heckenbraunelle mit dichtem Federkleid balanciert an der Spitze eines dünnen Astes. Es wackelt unter ihren Zehen. Auf das Ästchen wurde eine Apfelscheibe gespiesst. Der Vogel nähert sich vorsichtig und mit erstaunlichem Geschick, berührt das Obst mit dem Schnabel, zieht sich zurück und kehrt dann doch wieder, um in das Fruchtfleisch zu picken.

Dass Zerbrechlichkeit wohl kaum greifbarer wird, als in den Bildern verletzter Vögel, nutzt das Regieduo Maya Kosa und Sergio da Costa in ihrem zweiten Spielfilm, L’île aux oiseaux, für eine zärtliche Studie der Fragilität des Lebens.

Der Film wurde im Centre Ornithologique de Réadaptation in der Genfer Gemeinde Genthod gedreht. Dort kümmert man sich um verletzte oder traumatisierte Vögel und bereitet diese bestenfalls wieder für ein Leben in der freien Natur vor. An diesen Ort verschlägt es auch Antonin, der nach langer Krankheit in somnambulen Zuständen verharrt und als Mitarbeiter angelernt wird. Seine Aufgabe wird es sein, Ratten zu züchten und zu töten, um genug Futter für die Vögel zu haben.

Die Filmschaffenden verheimlichen keine Sekunde, dass dieser junge Mann mit seinem starren Blick ebenso pflegebedürftig ist wie die Vögel. Mehrfach wird betont, dass die Tiere mit der Aussenwelt kämpfen. Ihre Erkrankungen sind Folge sich verändernder Lebensbedingungen. Auch Antonin scheint nicht gemacht für das Leben. Ab und an schliesst er die Augen, schläft ein und entflieht allem. Die Vogelrettungsstation wird zu einem Ort der Geborgenheit. Die Wunden werden geheilt, das Leben nochmals neu erlernt.
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Verleiher
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