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Citadelle Humanitaire

CH 2008, 96 Min., F/d, Regie: Frédéric Gonseth in Zusammenarbeit mit Catherine Azad, Dokumentarfilm

Citadelle Humanitaire

Rezension von Geri Krebs

Von 1962 – 1970 tobte in Jemen ein Bürgerkrieg zwischen königstreuen Stämmen im Norden und republikanisch gesinnten Kräften im Süden. Es war ein Krieg, der mit beispielloser Grausamkeit geführt wurde, Gefangene wurden nicht gemacht, und schon bald mutierte der Konflikt zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Saudi Arabien, das den Norden unterstützte, und Ägypten, das dem Süden militärisch zu Hilfe eilte.

Trotz dieser hoch explosiven Situation beschloss das internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) im Jahr 1963 eine humanitäre Mission in dem südarabischen Land aufzubauen – die erste in der islamischen Welt. Unter der Leitung des Genfers André Rochat, der ursprünglich Hotelmanager war, schaffte es die Organisation zwar, in der Kriegsregion Fuss zu fassen und etwas von Hernri Dunants Traum umzusetzen, dem Krieg einige Regeln zu geben. Doch bald gerieten Rochat und seine Helfer zwischen die Fronten und mussten sich schliesslich für den Norden entscheiden, von wo sie dann gegen Ende des Krieges Hals über Kopf fliehen mussten.

Der Lausanner Frédéric Gonseth befasst sich seit über zwei Jahrzehnten in seinen Dokumentarfilmen mit politisch-historischen Themen ohne dabei didaktisch oder belehrend zu sein. Das ist auch bei „Citadelle humanitaire“ nicht anders. Mit grossem Geschick ordnet und bereitet er die überraschend reichhaltig dokumentierte Geschichte einer der spektakulärsten, aber auch kontroversesten Missionen des IKRK auf und würdigt dabei die abenteuerlichen Unternehmungen der damaligen Akteure, die sich für eine Sache aufopferten ohne viel Aufhebens darum zu machen. Gonseth begleitet den heute über achtzigjährigen André Rochat und einige seiner Mitarbeiter an die Stätten ihres Wirkens, erlebt dabei anrührende Begegnungen mit Menschen vor Ort und zeigt wie verblüffend vielfältig die Spuren dieser Leute sind, die damals ihr Leben riskierten. Vergleicht man Gonseths Recherche mit „Lost in Liberia“ von Luzia Schmid, einem anderen Schweizer Dokumentarfilm, der sich kritisch mit der Arbeit des IKRK in einem Krisengebiet befasst, dann schneidet „Citadelle humanitaire“ dank seiner Vielschichtigkeit, seiner Empathie mit den Betroffenen und einer überragenden Montage weit besser ab. „Citadelle humanitaire“ ist ein gelungenes Beispiel für die Möglichkeiten historischer Spurensuche mit den Mitteln des klassischen Dokumentarfilms.
(Geri Krebs)

 

Kritiken

National
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- Hanspeter Stalder in der-andere-film.ch
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www.citadellehumanitaire.ch Frenetic

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