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CH/GE/DE 2023, OV/df, 112', Regie Elene Naveriani, mit Eka Chavleishvili, Temiko Chinchinadze

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Filmkritik von Walter Gasperi

Elene Naveriani erzählt in ruhigem Rhythmus von einer in einem kleinen georgischen Dorf lebenden, alleinstehenden Endvierzigerin, die langsam das Leben neu entdeckt und aufblüht. – Getragen wird das leise Drama von der großartigen Hauptdarstellerin Eka Chavleishvili.

Die wilden Brombeeren will sich die 48-jährige Etero (Eka Chavleishvili), die in einem abgelegenen georgischen Dorf einen kleinen Laden betreibt, nicht entgehen lassen. Abgelenkt wird sie aber von einer Amsel, die sich neben den Sträuchern niederlässt, sodass sie im steilen Gelände den Halt verliert und ins Rutschen kommt. Gerade noch kann sie einen Absturz in den Fluss vermeiden und kämpft sich wieder hoch. Als sie am Rande des Abgrunds steht, sieht sie in einer Vision sich selbst tot am Flussufer liegen.

Auch gegen Ende von Elene Naverianis drittem Spielfilm brechen wieder solche Todesängste und -visionen durch, doch eigentlich freut sich die etwas übergewichtige Frau, die ihr ganzes Leben allein lebte, weil Vater und Bruder jeden Mann von ihr fernhielten, auf die Pension. Dann glaubt sie, völlig unabhängig leben zu können, da dann ja auch die Zwänge der Arbeit wegfallen.

Doch die reifen Beeren und der Blick auf die Amsel scheinen bei Etero auch etwas in Bewegung gesetzt zu haben. War sie davor doch auch eingerostet in ihrem Alltagstrott, scheinen die farbintensiven Früchte und der schwarze Vogel mit seinem leuchtend gelben Schnabel bei ihr die Lebensgeister geweckt zu haben. – Als Spiegelbild für sie selbst erscheinen dabei auch diese Beeren, die erst spät im Jahr reifen.

Geradezu magisch hingezogen fühlt sich Etero nun zum Lieferanten Murman (Temiko Chichinadze), als dieser wieder einmal ihren Laden betritt. Sie nähert sich ihm, beschnuppert ihn förmlich, bis sie leidenschaftlich über sich herfallen. Im Dorf freilich darf niemand etwas von dieser Beziehung wissen, denn ausgestoßen würde Etero damit aus der Gemeinschaft. Aber auch der verheiratete Murman muss diese Liebe geheim halten.

Nur über SMS halten sie Kontakt, können sich auch bei der nächsten Lieferung nicht näherkommen, da Murman einen Gehilfen bei sich hat. So treffen sie sich später heimlich auf einem Feld in Murmans Auto oder in einem Hotelzimmer. Wenn zu einer Autofahrt durch die ländliche Gegend ein Chanson einsetzt und Etero erstmals lächelt, dann spürt man ihre innere Befreiung und ihr Aufblühen. Dennoch scheint sie sich nicht wirklich für eine feste Beziehung entscheiden zu wollen, denn ihre Unabhängigkeit geht ihr letztlich über alles.
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