Pazar - The Market ab 9. April im Filmpodium, Zürich / Archiv / Kinoevents / User-Beiträge / Home / 451°F - Filmportal für Filmschaffende

RUBRIKEN

KINO

UNTERSTÜTZE UNS

Damit wir das Projekt 451° Filmportal aufrecht erhalten können, sind wir auf deine Spende angewiesen. Vielen Dank!

PARTNER

Pazar - The Market ab 9. April im Filmpodium, Zürich

Pazar - The Market ab 9. April im Filmpodium, Zürich

Locarno 2008: Bester Schauspieler Tayanç Ayaydın
****
GB/Türkei/Deutschland 2008, Türk/D, Regie: Ben Hopkins, mit Tayanç Ayaydın, Genco Erkal, Senay Aydın, Hakan Sahin, Rojin.
****
Der Händler und Krämer Mihram (Tayanc Ayadin) wittert zu Beginn der 1990er Jahre das grosse Geschäft mit dem Boom der Handys, die langsam auch bis in entlegene Gebiete im Osten der Türkei vordringen. Weil Mihram aber das nötige Kapital fehlt, kommt es ihm gelegen, dass ihm eine befreundete Ärztin ziemlich viel Geld anvertraut um im benachbarten Aserbeidschan günstig Medikamente für das örtliche Spital einzukaufen. Für Mihram ist dies die grosse Gelegenheit sich nach aussen als Wohltäter zu profilieren und dabei erst noch seinem Ziel etwas näher zu kommen. Er macht sich auf, nimmt im Lieferwagen noch seinen alten Onkel Fazil (Genco Erkal) mit - auf dass eine Reise von zwei schlitzohrigen Verlierertypen ihren Lauf nimmt.
„Pazar“ ist ein Schelmenstück mit zwei Protagonisten, die zwar über ein gewisses Mass an krimineller Energie verfügen, die aber dennoch viel zu gut, zu human und zu naiv sind für die Mechanismen und Kräfte des real existierenden Kapitalismus. Der britische Regisseur Ben Hopkins schafft in dieser parabelhaften Story - die leider etwas verworren erzählt ist – eine bezaubernde Atmosphäre orientalischen Geschäftsgebahrens, gepaart mit ziemlich viel Komik. Dass diese Balance gelingt, hat viel mit den überzeugenden einheimischen Schauspielern zu tun. In Locarno, wo der Film im Wettbewerb lief und Tayanc Ayadin als bester Schauspieler ausgezeichnet wurde, hiess der Film noch „The Market – A Tale of Trade“, was dem Verleih aber offensichtlich zu umständlich war. Ein bisschen ähnlich wie der Österreicher Ulrich Seidl vor Jahresfrist in seinem meisterhaften „Import – Export“, führt „Pazar“ zwei kleine Gauner vor, die im weiten Osten ihr Glück machen wollen, dabei aber immer wieder mit Situationen konfrontiert werden, die ein paar Nummern zu gross sind für sie, und die ganz generell ihre kleinkriminellen Aktivitäten zu wenig durchdacht haben. Denn das grosse Geschäft machen immer andere.
(Geri Krebs)

Zu sehen im Filmpodium, Zürich am:
Do 9.4.2009 um 20.45
Fr 10.4.2009 um 18.15
Sa 11.4.2009 um 15.00
Mo 13.4.2009 um 18.15
Di 14.4.2009 um 21.00
Do 16.4.2009 um 18.15
Sa 18.4.2009 um 15.00
Di 21.4.2009 um 20.45

Website:
www.pazar-der-film.de

Kritiken:

Birgit Glombitza in taz.de

Heike Kühn in fr-online.de