Evil Dead / Archiv / Kinoevents / User-Beiträge / Home / 451°F - Filmportal für Filmschaffende

RUBRIKEN

KINO

UNTERSTÜTZE UNS

Damit wir das Projekt 451° Filmportal aufrecht erhalten können, sind wir auf deine Spende angewiesen. Vielen Dank!

PARTNER

Evil Dead

von: filmstelle; aufgeschaltet am 27.04.2008 23:22

Dienstag 29.04.2008
StuZ2, Universitätstrasse 6 CAB.
Filmvorführung um 2000 Uhr. Kasse/Bar ab 1930 Uhr. Eintritt 5 CHF.
www.filmstelle.ch, contact@filmstelle.ch

USA 1981
85 Minuten, 16mm, E/d/f
Regie: Sam Raimi
Buch: Sam Raimi
Kamera: Tim Philo
Schnitt: Edna Ruth Paul
Musik: Joseph LoDuca
DarstellerInnen: Bruce Campell, Ellen Sandweiss, Betsy Baker, Hal Delrich, u.a.

Splatter, Spannung und Sex; etwa in dieser Reihenfolge

Das böse Tote lauert in Evil Dead. Ein einfacher Titel, der diesen Horror-Schocker treffsicher beschreibt. Die Geschichte dahinter ist einfach gestrickt: Eine Gruppe von fünf Jugendlichen, zwei Jungs und drei Mädels, denken sich nicht viel, als sie sich zu einer abgelegenen Waldhütte aufmachen, um dort ein paar ausgelassene Tage zu verbringen. Das Unheimliche lässt nicht lange auf sich warten. Der umliegende Wald wird von bösen Kräften bewohnt, die in der Nacht ausbrechen, um ihre menschlichen Opfer zu ihresgleichen zu machen, will heissen, zu grotesken zombieähnlichen Untoten. Der 85 Minuten lange Film verschwendet nicht viel Zeit mit der Entwicklung der Figuren und vertiefenden Einsichten. Stattdessen wird der Zuschauer mit bestechenden Sinneseindrücken überhäuft: Ein Bleistift wird ins Fleisch gerammt, die eigene Freundin enthauptet und auch die Motorsäge ist griffbereit, um dem Fluch des Bösen endgültig den Garaus zu machen. Der erste Teil der kultigen Evil Dead-Trilogie ist ein low-budget Movie, dem man die Freude und Leidenschaft des damals 22-jährigen Filmemachers Sam Raimi ansieht. Herr Raimi muss sich ausführlich und tiefgehend Gedanken dazu gemacht haben, wie er seine Figuren möglichst originell und unappetitlich abserbeln lassen kann. Ausserdem hat er mit der Besetzung der Hauptrolle den Grundstein für den wahrscheinlich legendärsten Kinohelden der Filmgeschichte gelegt: Ash, gespielt von Bruce Campell, der Meister der nicht-subtilen Schauspielkunst. Auch auf technischer Seite hat Raimi Innovation bewiesen, indem er das Böse in wilden, subjektiven Kamerafahrten als unsichtbare dämonische Urgewalt darstellt. Viele der hier erlernten Tricks hat der Regisseur für seine späteren Spider-Man Filme nach Hollywood mitgenommen und so exemplarisch vorgeführt, wie spielend man den Sprung von low zu high budget schaffen kann. Nebenbei hat Herr Raimi einmal mehr die beliebte Frage nach dem guten Geschmack im Kino aufflammen lassen. In Deutschland ist dem Film bis heute ein Aufführungsverbot auferlegt, nicht so bei uns: Wir zeigen nicht die verstümmelte blutarme Fassung des Films, sondern das Original in seiner ungekürzten, kompromisslosen Schönheit.

Lorenz Suter