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WOODY ALLEN - Aprilprogramm Filmfoyer

WOODY ALLEN

von: Filmfoyer; aufgeschaltet am 29.03.2013 18:32

02.4.: MANHATTAN
09.4.: ZELIG
16.4.: HANNAH AND HER SISTERS
23.4.: SHADOWS AND FOG
30.4.: DECONSTRUCTING HARRY

«Erst haben wir über ihn gelacht. Dann haben wir ihn bestaunt, bewundert, geliebt, und schliesslich haben wir uns an seine Filme gewöhnt, Jahr für Jahr. Und doch ist uns etwas immer fremd und rätselhaft geblieben an Woody Allen. Es ist die Art, wie er sich künstlerisch verausgabt. Andere scheue Meister seines Metiers wie Scorsese, Malick, von Trier offenbaren und verbergen sich hinter Wolken aus Zelluloid, die sie alle drei, vier Jahre in die erwartungsvolle Welt hinaus stossen. Woody aber dreht alle zwölf Monate einen Film, wie ein Uhrwerk, das nicht anders kann als zu schlagen, wie eine Pflanze in ihrem natürlichen Zyklus. Er redet in Wölkchen. […] Und dabei beklagt er sich unaufhörlich, dass ihm das grosse, ewige Meisterwerk, das er seit Jahrzehnten vollbringen will, allemal nicht gelingt. Das ist Koketterie, gewiss, aber unterlegt mit Verzweiflung. Allen ist wie ein Maler, der zu einem Kuppelfresko Anlauf nimmt, aber dann doch immer wieder nur Seestücke malt. Und jedes, oder jedes zweite oder dritte, ist ein Wunderding des Kinos, und keines ist ganz misslungen. Und dennoch hat man das Gefühl, dass hier einer – wie in jenen autobiographischen STARDUST MEMORIES von 1980 […] – sein eigenes Scheitern inszeniert, ein Scheitern auf höchstem Niveau, ein gelingendes Misslingen sozusagen, eine Selbstverkleinerung als Zaubertrick.» (Andreas Kilb, FAZ, 5.7.2012)

Fünf von Woody Allens Zaubertricks haben wir für das April-Programm zusammengestellt, in denen er Regie führt und gleichzeitig in der Hauptrolle agiert – und sein eigenes Scheitern darin grossartig ausbreitet.

Wer aber ist dieser «Wölkchen-Aholic», dessen Filmografie inzwischen, im Alter von 78 Jahren, beinahe fünfzig Titel umfasst? – Allen Stewart Konigsberg wurde 1935 in Brooklyn/New York als Sohn jüdischer Eltern geboren. Mit fünfzehn Jahren schrieb er satirische Beiträge für Zeitungen, kurze Zeit später kam es zur Zusammenarbeit mit dem Entertainment-Star Sid Caesar, und bereits mit sechzehn Jahren legte er sich – als Neuer im Showbusiness – seinen Künstlernamen «Woody Allen» zu. Charlie Chaplin hat mit «Tramp» eine Filmfigur geschaffen, Allen Stewart Konigsberg mit «Woody Allen»: ein Grossstadtneurotiker, der untrennbar mit seiner Person verbunden ist, der wie im Film ANNIE HALL aus einer jüdischen Familie stammt, für die europäische Kultur schwärmt – speziell für die Filme Bergmans und Fellinis –, mit Hollywood nicht viel am Hut hat, sich Fragen nach Gott und dem Sinn des Lebens stellt, der Angst vor Krankheit und Tod hat und der vor allem und immer wieder schwerwiegenden Problemen in der Beziehung zu Frauen ausgeliefert ist.

Sein erstes Filmdrehbuch WHAT'S NEW, PUSSYCAT? realisierte Allen 1965. In den folgenden zehn Jahren zeichneten sich seine Filme hauptsächlich durch ihre Kombination von absurdem Sprach- und Bildwitz aus. Ab Mitte der 1970er Jahre wurde der humoristische Anteil zugunsten einer dramatisch anspruchsvolleren Handlung differenzierter. Seine damalige Lebensgefährtin Diane Keaton spielte in dieser Zeit häufig die weibliche Hauptrolle, zum Ende des Jahrzehnts schliesslich trat Mia Farrow in sein Leben und Filmschaffen und verkörperte – als seine Spielgefährtin – die unterschiedlichsten Rollen brillant. Hier setzen wir auch unseren Programm-Schwerpunkt, in seiner Schaffensphase der 1980er und 1990er Jahre.

«Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende», meint Allen – manchmal kann dies durchaus wünschenswert sein, zum Beispiel bei seinen Filmen. Kurzweiliges Vergnügen!

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