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THEO ANGELOPOULOS - FILMISCHE LANDSCHAFT

TAXIDI STA KYTHIRA

von: Filmfoyer; aufgeschaltet am 30.03.2012 16:48

Das Filmfoyer zeigt eine Auswahl der frühen Filme von Theo Angelopoulos – alles Reisen durch die Zeit und die Landschaft Griechenlands. Wir starten mit dem fast vierstündigen und selten gezeigten Schlüsselwerk O THIASOS / DIE WANDERSCHAUSPIELER (3. April, Filmstart bereits um 19 Uhr, mit griechischen Antipasti in der Pause). Beschliessen werden wir die filmische Reise mit dem Film TOPIO STIN OMICHLI / LANDSCHAFT IM NEBEL (24. April, 20.30 Uhr, Kino Loge 3, Winterthur) aus dem Jahr 1988, in dem die reisenden Kinder der jungen Frau aus O MELISSOKOMOS / DER BIENENZÜCHTER (17. April, 20.30 Uhr, Kino Loge 3, Winterthur) begegnen und vom Bus der Theatergruppe aus O THIASOS / DIE WANDERSCHAUSPIELER mitgenommen werden.

Anfangs der 1950er Jahre in einem Küstenstädtchen Griechenlands: eine Wanderschauspieltruppe ist gerade angekommen und spielt ein Schäferstück mit Musikeinlagen für ein Publikum, das die Gräuel des jüngst beendeten griechischen Bürgerkriegs möglichst rasch vergessen will. Die Schauspieler gehen durch leere Strassen zu ihrem Hotel – und plötzlich, ohne Schnitt, sind wir im Jahr 1939, in der Zeit der Diktatur des Generals Metaxas, die zwei Jahre später mit der deutschen Besetzung Griechenlands enden wird. Mit dieser Geschichte, die in der epischen Länge von fast vier Kinostunden Mythos und Moderne, nähere und entfernte Geschichte souverän miteinander verbindet, wurde der Grieche Theo Angelopoulos Mitte der siebziger Jahre berühmt.
Nach einem Studium an der Pariser Filmhochschule, auf dem Höhepunkt der Nouvelle Vague, kehrt Angelopoulos 1964 nach Griechenland zurück. 1975 gelingt ihm mit O THIASOS / DIE WANDERSCHAUSPIELER etwas völlig Neues: ein Film, der unterschiedliche Erzählzeiten nicht mehr durch Rückblenden trennt, sondern sie fliessend ineinander übergehen lässt. In Angelopoulos‘ Kino wird der filmische Raum zu einem magischen Ort, an dem sich Tote und Überlebende, Sieger und Opfer der Geschichte versammeln.
Kein touristisch-sonniges Griechenland wird uns gezeigt. Die Filme spielen vorwiegend im grauen Norden des Landes, im Regen und auch im Schnee. Nur das Meer sehen wir immer wieder. Zur künstlerischen Wirkung der Filme tragen in hohem Masse auch die Drehbuchschreiber Tonino Guerro (Italien) und Petros Markaris (griechischer Theater- und Krimiautor), der Kameramann Giorgos Arvanitis sowie die Filmmusik der griechischen Komponistin Eleni Karaindrou bei.

Der 76-jährige Theo Angelopoulos ist am 24. Januar 2012 in Piräus auf dem Set zu seinem neusten Film nach einem Unfall gestorben. Dass sich sein neustes Filmprojekt mit der gegenwärtigen griechischen Wirtschaftskrise beschäftigen sollte, entspricht der Logik seines Werks. Und unser April-Programm wird zur Hommage an den grossen Meister des griechischen, ja europäischen Kinos.

3. April, 19 Uhr, Kino Loge 3, Winterthur: O THIASOS (DIE WANDERSCHAUSPIELER)
10. April, 20.30 Uhr, Kino Loge 3, Winterthur: TAXIDI STA KYTHIRA (REISE NACH KYTHERA)
17. April, 20.30 Uhr, Kino Loge 3, Winterthur: O MELISSOKOMOS (DER BIENENZÜCHTER)
24. April, 20.30 Uhr, Kino Loge 3, Winterthur: TOPIO STIN OMICHLI (LANDSCHAFT IM NEBEL)

Reservationen: http://www.filmfoyer.ch/reservationen.php

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