SCHWEIZER DOKUMENTARFILME: GRENZÜBERSCHREITEND / Archiv / Kinoevents / User-Beiträge / Home / 451°F - Filmportal für Filmschaffende

RUBRIKEN

KINO

UNTERSTÜTZE UNS

Damit wir das Projekt 451° Filmportal aufrecht erhalten können, sind wir auf deine Spende angewiesen. Vielen Dank!

PARTNER

SCHWEIZER DOKUMENTARFILME: GRENZÜBERSCHREITEND

Vol Spécial

von: Filmfoyer; aufgeschaltet am 01.02.2012 11:33

7.2.: DAS SCHIFF DES TORJÄGERS
14.2.: LA FORTERESSE (18:00) / VOL SPÉCIAL (20:30)
21.2.: A ROAD NOT TAKEN
28.2.: BODMERS REISE

Im weitesten Sinn handeln alle der hier ausgewählten Schweizer Dokumentarfilme von Grenzen: solchen, die überschritten oder gesprengt, und solchen, die aufgerichtet und bewacht werden. Die Filme machen deutlich, dass die Schweiz nicht an ihren Grenzen aufhört und vielfach mit der Welt im Austausch steht.

Die Welt des Clubfussballs ist ohnehin multinational und lebt nachgerade vom Handel - genannt Transfer - international tätiger Spieler. Deren Nationalität scheint unwichtig zu sein. Die Grenzen der Toleranz gegenüber solchen ausländischen Spielern im Gastland sind jedoch schnell erreicht, bei Fehlverhalten drohen Sanktionen oder der Rauswurf. Die Schweizer Filmemacherin Heidi Specogna beleuchtet in DAS SCHIFF DES TORJÄGERS den „Fall“ des nigerianischen Fussballers Jonathan Akpoborie, der von seinem Verein VfL Wolfsburg abrupt suspendiert wurde.

Am 4. Dezember 1994 hat die Schweizer Stimmbevölkerung die „Zwangsmassnahmen im Ausländerrecht“ mit 72.9 % Ja-Stimmen angenommen; am 24. September 2006 wurde die Verschärfung des Asylgesetzes (die sogenannte "Lex Blocher") mit 67.8 % Ja-Stimmen gutgeheissen.
Der Lausanner Filmemacher Fernand Melgar hat sich in seinen beiden letzten Dokumentarfilmen LA FORTERESSE (2008) und VOL SPÉCIAL (2011) dem Umgang der offiziellen Schweiz mit den Herausforderungen der Migration gewidmet. Er zeigt darin, zu welchen Widersprüchen die Umsetzung des schweizerischen Asyl- und Ausländerrechts, die in den letzten fünfzehn Jahren immer weiter verschärft wurden, in der Praxis führt. Der Regisseur sucht dafür die heterotopischen Orte auf, wo das schweizerische Grenzregime die Migrationsflüsse kanalisiert:
In LA FORTERESSE dokumentiert der Filmemacher den konkreten Alltag in einem der fünf Schweizer Empfangs- und Verfahrenszentren (EVZ) für Asylbewerber. Abgewiesene Asylbewerber, die sich irregulär in der Schweiz aufhalten, kommen in Ausschaffungshaft. Wenn sie sich gegen die Ausschaffung mit einem regulären Flug wehren, werden sie mit einem sogenannten „Begleitflug“ - oder als letzte Option mit einem VOL SPÉCIAL zwangsausgeschafft. Melgar hat die angespannte Situation vor der Ausschaffung im Ausschaffungsgefängnis Frambois bei Genf während neun Monaten mit der Kamera beobachtet.
Wir zeigen beide Filme am 14. Februar, um 18 Uhr und um 20:30 Uhr.

Während der zweiten Erdölkrise 1979 hatte der amerikanische Präsident Jimmy Carter auf dem Weissen Haus Sonnenkollektoren installieren lassen. Sie sollten symbolisch einen Paradigmenwechsel in der Energieversorgung einleiten. Die Wende wurde damals nicht Realität - A ROAD NOT TAKEN: Carters Nachfolger Reagan demontierte die Solarpanels wieder. Das auf das Thema Energie spezialisierte Zürcher Künstlerduo Hemauer/Keller hat sich in den USA auf die Suche nach den legendären Panels und daraus ein Roadmovie gemacht. Heute ist die Energiewende in der Schweiz und weltweit wieder oben auf der politischen Agenda, denn der Klimawandel macht vor keinen Grenzen Halt.

Expeditionsunternehmen haben sich noch nie um Grenzen gekümmert, und so konnte es kommen, dass ein Schweizer Kunstmaler namens Karl Bodmer mit seinen Bildern zu den wichtigsten Dokumentaristen der ursprünglichen Indianerkulturen Nordamerikas zählt. Knapp zweihundert Jahre nach Bodmer folgt der Schweizer Filmer Luke Gasser den Spuren von BODMERS REISE und macht mit seinem Film ebenfalls international Furore.

Bis bald im Kino!

infoSPAMFILTER@filmfoyer.ch
http://www.filmfoyer.ch