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Rainer Werner Fassbinder - Die Macht der Phantasie. Eine Hommage im Kino Xenix

Bild In einem Jahr mit 13 Monden

von: Kino Xenix; aufgeschaltet am 19.04.2012 15:31

Die Filme von Rainer Werner Fassbinder sind immer persönlich eingefärbt und kompromisslos in ihrer Form und in der Radikalität, mit der sie Gefühle ausbreiten. Der Regisseur setzt Alltägliches in stilisierte Bilder um, er entrückt Sprache und erzählt in «Splittern, die doch ein irritierendes Ganzes ergeben» (Fritz Rumier) und einem die Menschlichkeit seiner Figuren nahe bringen, den Obsthändler Hans, den Kleinkriminellen Franz wie auch die Nachtclubsängerin Corina.

So eigenwillig die Filme sein mögen, knüpfen sie doch auch an das Kino seiner Vorbilder an: von Jean-Marie Straub, Jean-Luc Godard oder Raoul Walsh in KATZELMACHER (1969) sowie den drei frühen Gangsterfilmen, nachher vor allem an die Melodramen von Douglas Sirk. Auf die Entdeckung Sirks folgen die grossen Melodramen Fassbinders, mit denen er erstmals auch ein breites Publikum erreicht: HÄNDLER DER VIER JAHRESZEITEN (1971), DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT (1972) oder ANGST ESSEN SEELE AUF (1974). Mit der «Biografie der BRD»-Trilogie (DIE EHE DER MARIA BRAUN (1979), LOLA (1981) und DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS (1982)) knüpft er nochmals am Publikumserfolg früherer Filme an.

Eine Hommage an den wohl einflussreichsten deutschen Filmemacher ist immer zugleich auch eine Hommage an seinen langjährigen Kameramann Michael Ballhaus (der später in Hollywood, u.a. mit Martin Scorsese Karriere machen wird) oder an die einzelnen Talente seiner aussergewöhnlichen Schauspielertruppe wie die blondgelockte Hanna Schygulla, die zartbesaitete Ingrid Caven oder die kratzbürstige Irm Hermann. Wir zeigen die Hommage zwanzig Jahre nach unserer integralen Fassbinder Retrospektive und vor seinem dreissigsten Todestag am 10. Juni 2012. Um die Bezüge des Cinephilen Fassbinders besser aufscheinen zu lassen, präsentieren wir auch Godards VIVRE SA VIE (1962), den Fassbinder 27mal gesehen haben will, LE SAMOURAÏ (1967), auf den sich Ulli Lommel in LIEBE IST KÄLTER ALS DER TOD bezieht, oder ALL THAT HEAVEN ALLOWS (1955), das Original von ANGST ESSEN SEELE AUF. Anarchisch romantische Filme, für die es sich lohnt!

Kino Xenix, Zürich, 29. April bis 30. Mai 2012

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Kino Xenix