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Mi 4. – So 8. November 2009 | 13. Internationale Kurzfilmtage Winterthur

Mi 4. – So 8. November 2009 | 13. Internationale Kurzfilmtage Winterthur

Das vollständige Programm findest du online unter www.kurzfilmtage.ch

Vorverkauf über www.starticket.ch
Einzeleintritt 15.- Festivalpass 90.-
Rabatt mit Legi, Kulturlegi oder ZKB-Kundenkarte

Das bedeutendste Kurzfilmfestival der Schweiz zeigt im Casinotheater Winterthur und neu auch im Theater Winterthur Kurzfilme aus aller Welt und macht Winterthur für eine Woche zur Kurzfilm-Hauptstadt. Eingeladen sind Filmemacher aus dem In- und Ausland, welche im hoch dotierten Wettbewerb die besten Kurzfilme aller Genres präsentieren. Dieses Jahr ist das Baskenland zu Gast am Festival ausserdem wird ein umfangreicher Überblick zum politischen Kurzfilmschaffen in der Schweiz von den 1940er Jahren bis heute gezeigt. Skurriles und Überraschendes gibt es in zwei Programmen, die sich mit zwei aussergewöhnlichen Phänomenen beschäftigen: Einerseits mit Filmen, in denen fanatische Figuren im Zentrum stehen. Andererseits lädt die Nocturne unter dem Titel «Apocalypse Wow!» ein, schrägen Apokalypse-Visionen beizuwohnen.

Weitere Programme widmen sich den engagierten Fernsehreportagen des Schweizer Dokumentarfilmers Roman Brodmann sowie den kritisch- humorvollen Arbeiten der Sarajevo Documentary School. Neben den Kurzfilmprogrammen bietet das Festival eine Reihe interessanter Panels und Konzerte.

Kurz, witzig, pointiert – und für einmal auch ziemlich politisch. Von Irene Genhart

Zum 13. Mal finden vom 4.-8. November 2009 die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur statt. Ein erster Blick aufs wie immer reichhaltige Programm verspricht viel kurze Weile und erläuternde Einblick in die Geschichte des politischen Kurzfilms in der Schweiz.

Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Bevor der Weihnachtsrummel die Menschen ganz in Banne zieht, strebt das Schweizer Filmfestivaljahr seinem goldenen Schlusspunkt entgegen: Den Internationalen Kurzfilmtagen von Winterthur. Vom 4.-8. November finden diese statt; haftete ihnen in den Anfängen der Touch eines von einer Gruppe passionierter Filmliebhaber in Fronarbeit ins Leben gerufenen Underground- und Avantgarde-Anlasses an – so präsentieren sie sich in ihrer 13. Edition als prosperierender Event von internationalem Renommée.

Thematisch beschäftigt man sich in Winterthur anno 2009 schwergewichtig mit Kurzfilm-Politischem. So wird in einem hübsch urtümlich „Ufmüpferli“ betitelten Doppel-Programm die Geschichte des politischen Kurzfilms in der Schweiz von 1934 – 2008 beleuchtet. Das Programm „Freitagsmagazin“ rückt einige der heissesten Beiträge aus der ersten – notabene selbstverständich als skandalös verschrienen - politische Satire-Sendung des Schweizer Fernsehens ins Licht der Leinwand; in einem für Freitagabend anberaumten Podium gleichen Namens diskutiert eine illustre Gästerunde mit u. a. dem Komiker Victor Giacobbo und Ex-SF-Direktor Peter Schellenberg die Frage, wie viel Provokation es im öffentlich-rechtlichen Fernsehen heute ertrage. Dass auch die anderen Spezialprogramme, die Winterthur dieses Jahr präsentiert, – etwa die zusammen mit look&roll zusammengestellte Selektion von kurzen Filmen um Menschen mit Behinderungen oder die kritischen Kurzdokus der Sarajevo Documentary School – ihre politische Komponenten enthalten, versteht sich. In Winterthur zu Gast ist der Ire Ken Wardrop, der mit seinen unkonventionellen Kurzdokus die letzten Jahre weltum für Furore sorgte; auch nach Winterthur geladen ist das Baskenland als eine der produktivsten Kurzfilmregionen Europas.

Kurzweilig, abwechslungsreich und vielversprechend klingt das, das eigentliche Herzstück von Winterthur aber ist nach wie vor der Wettbewerb. In sechs internationalen und drei nationalen Programmblöcken buhlen 21 Schweizer Produktionen und 41 Filme anderer Provenienz um Preisgelder von insgesamt 38‘000 CHF, zum ersten Mal vergeben wird im Schweizer Wettbewerb ein Sachpreis für die beste Kameraarbeit. Dass man im Winterthurer Wettbewerb das Tollste vom Neusten präsentiert ist man sich schuldig – und durfte man sich als Schreiberling anhand einiger „Gluschterlis“ vorab versichern. Mein persönlicher Favorit 2009 ist Laurie Hills wunderbar ironischer Animationsfilm „Photograph of Jesus“, der ausgehend von tatsächlich ans Hulton Archive gerichteten Rechercheaufträgen nebst etlichen anderen Kuriositäten das erste Foto von Jesus sowie einen ausgeprochen sportlichen Adolf Hitler als Olympiateilnehmer von 1948 vorführt.
(Irene Genhart)

www.kurzfilmtage.ch