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Mai: DAS LEBEN IST DAS BESTE DREHBUCH - CH-Dokumentarfilme im Filmfoyer Winterthur

THE END OF TIME

von: Filmfoyer; aufgeschaltet am 03.05.2013 19:31

07.5.: Ficht Tanners gesticktes Universum *
14.5.: The Sound After the Storm / Liquid Land
21.5.: Das bessere Leben ist anderswo *
26.5.: The End of Time

* mit anschliessendem Regisseurgespräch

Das Filmfoyer wirft einen Blick auf das facettenreiche Panorama des neuen Schweizer Dokumentarfilms. Sämtliche Dokumentarfilme des Mai-Programms können wir Ihnen als Winterthurer Premieren präsentieren.

Im Künstlerporträt FICHT TANNERS GESTICKTES UNIVERSUM entwickelt der Regisseur Heinz Erismann die Dramaturgie des Films aus der unmittelbaren Begegnung mit dem Künstler Ficht Tanner. Entstanden ist ein intimes, berührendes Porträt, das sich ganz auf die Person des Künstlers und sein Werk konzentriert. Stilsicher und mit einer harmonisch gestalteten Bildsprache dokumentiert Erismann, wie Ficht Tanner mit einer alten Appenzeller Kulturtechnik neue, eigene Kunstwerke kreiert.

Die Auswirkungen des Hurrikans Katrina auf die Musikkultur in New Orleans werden aus der Sicht zweier verschiedener Filmschaffender thematisiert. Patrik Soergel dokumentiert in THE SOUND AFTER THE STORM aus der Perspektive von einheimischen Musikkennern die zerstörende Wirkung der Flut auf die Musikkultur in New Orleans drei Jahre nach Katrina. Er filmt die Quartiere der Unter- und Mittelschicht und zeigt auf, wie nah die schwarze, traditionelle Musikszene mit Armut und Rassendiskriminierung verbunden ist. Der Film ist ein Porträt von Musikern, ein Stadtporträt und eine Kritik an der amerikanischen Politik, die die Betroffenen im Stich lässt. In LIQUID LAND von Michelle Ettlin sprechen Musikerinnen und Musiker der experimentellen, improvisierten Musikszene über ihre Stadt, über die vielen Feste und Rituale, in denen Musik im Alltag von New Orleans eine Rolle spielt. Eindrücklich zeigt Ettlin, wie gross in dieser Szene einerseits der Zusammenhalt und andererseits die Offenheit gegenüber verschiedenen Stilrichtungen ist. Gleichzeitig besteht eine klare Trennung zwischen der weissen und der schwarzen Musikszene. LIQUID LAND ist ein Musik-Dokumentarfilm: Ettlin arrangiert die Begegnungen der MusikerInnen und die Bilder der Stadt in Entsprechung zum Klanglichen.

Rolando Colla, einer der bekanntesten und vielseitigsten Filmemacher der Schweiz, arbeitet als Produzent und Regisseur von Dokumentar- und Spielfilmen, als Drehbuchautor und als Schauspieler. Nachdem er 2012 den Schweizer Filmpreis für «Giochi d’Estate» gewonnen hatte, präsentierte er an den Solothurner Filmtagen 2013 mit DAS BESSERE LEBEN IST ANDERSWO seine erste Langzeitdokumentation. Colla findet für das Lebensgefühl seiner drei Hauptfiguren eindrückliche Bilder. Die unwirtliche, einsame Landschaft Bosniens, die bröckelnde Fassade Kubas und die saubere Aufgeräumtheit der Schweiz lassen den Zuschauer die Enge und die Sehnsucht spüren; das langsame Tempo des Films macht das lange Warten auf Veränderung bedrückend nachvollziehbar. Colla gelingt es, das Vertrauen seiner Protagonisten zu gewinnen: offen und frei erzählen sie von ihren Wünschen und Nöten.

Peter Mettler beendet mit THE END OF TIME seine Trilogie der filmischen Grenzgänge («Picture of Light»; «Gambling, Gods & LSD»). «Ich wollte mit meinen Mitteln die Zeit erforschen, mit Bildern und Tönen. Ich wollte die Zeit mit der Zeitmaschine Kino erkunden.» (R. Breiner, Cineman) Dem Regisseur ist – virtuos montiert – ein poetischer und bildgewaltiger dokumentarischer Essay geglückt, eine universelle visuelle Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit. Peter Mettler doziert nicht; er stellt Fragen, verzichtet auf eine geordnete Erzählstruktur und eröffnet damit einen meditativen Raum für das Publikum.

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