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März-Programm Filmfoyer: REAL AMERICA

WINTER'S BONE

von: Filmfoyer; aufgeschaltet am 01.03.2013 16:08

05.03.: HALF NELSON (R. Fleck, A. Boden)
12.03.: SHOTGUN STORIES (J. Nichols)
19.03. WINTER'S BONE (D. Granik)
26.03.: PUTTY HILL (M. Porterfield)

Vorfilme: EDDY / RONALDO / SCHUB AUF MAXIMUM

«American film is having its Neorealist moment, and not a moment too soon!» (A.O. Scott, New York Times, 22.3.2009)
Seit einigen Jahren macht in den USA ein neues Kino auf sich aufmerksam. Es nähert sich auf eindrückliche Weise dem Alltag der Menschen und wirft einen unverstellten Blick auf amerikanische Lebensverhältnisse. Zusammenfassend ist diese neue Art zu filmen am treffendsten mit dem Begriff „Neuer Realismus“ zu bezeichnen. Die Filme grenzen sich inhaltlich und formal, von ihrer Herangehensweise und ihrer Weltsicht nicht nur deutlich von Hollywood (eigentlich selbstverständlich), sondern auch vom seit den 1980er Jahren in den USA präsenten Independent-Film ab.
Neben oder nach dem schon totgesagten amerikanischen Independent-Film läuft im US-amerikanischen Kino dieser „Neue Realismus“ zu künstlerischer Hochblüte auf. Es handelt sich um nüchterne Filme, die sich nicht plakativ politisch äussern, aber in der Wahl der Themen, der Figuren und der Schauplätze eminent politisch sind. Frauen und Kinder stehen häufig im Mittelpunkt. Gezeigt werden die zum Teil katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen, unter denen die Menschen leben. Dies alles mit dem geschärften, aufmerksamen Blick und der Empathie der Filmemachenden, die dem Publikum das Mitgefühl nicht um die Ohren schlagen, sondern es auffordern, selbst hinzuschauen.
Nicht als grosse, geschlossene Bewegung und je sehr eigenständig knüpfen die Filmemachenden an die Tradition des italienischen Neorealismo an und zeigen eine amerikanische Wirklichkeit, wie sie noch nie im US-Kino zu sehen war! Produziert wird mit schmalstem Budget, finanziert auf neuen Wegen wie z.B. über Crowdfunding-Plattformen. Wagemutige, engagierte Verleiher lassen die Filme in zwei oder drei Kopien durch amerikanische Städte touren.
Im Filmfoyer Winterthur zeigen wir eine kleine Auswahl von vier Filmen aus diesem neuen US-amerikanischen Aufbruch im Kino. Darunter auch solche, die jungen FilmschauspielerInnen zum grossen Durchbruch verhalfen: Den Film HALF NELSON mit Ryan Gosling als drogensüchtigem High-School-Lehrer, der später auch in Filmen wie «Drive» und «The Ides of March» brillierte; oder den Film WINTER’S BONE mit Jennifer Lawrence, später zu sehen in «The Hunger Games» und neu in «Silver Linings».

Das amerikanische Filmprogramm ergänzen wir ab der zweiten Dienstag-Vorstellung mit neueren Schweizer Kurzfilmen, die irgendwie einem schweizerischen, zum Teil «magischen» Realismus verpflichtet sind.

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