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MICHAEL // Regisseur Markus Schleinzer zu Gast // im Filmpodium am 28. Februar, 18.15 Uhr

MICHAEL // Regisseur Markus Schleinzer zu Gast // im Filmpodium am 28. Februar, 18.15 Uhr

von: filmpodium; aufgeschaltet am 23.02.2012 14:51

Die letzten Monate des erzwungenen Zusammenlebens des zehnjährigen Wolfgang und des fünfunddreissigjährigen Michael: Michael hat den kleinen Jungen in seinem Keller eingekerkert, hinter einer schweren Tür. Hält ihn dort wie ein Tier und missbraucht ihn.
«Schleinzer gibt seinem Zuschauer Zeit über die Situation nachzudenken. Klagt nicht an, ekelt einen nicht mit grauenhaften Bildern und zeigt was man sich zuvor bereits im Kopf ausgemalt hat. Was ist das für ein Mensch? Die Geschichte glaubt man aus der Zeitung zu kennen. Denkt unweigerlich an Josef Fritzl und Natascha Kampusch. Auch die Bildwelten mit denen Schleinzer arbeitet sind vertraut: Ein nichts sagendes Wohnviertel, ein unwirtliches Haus mit verschlossenen Fensterläden, ein Kellerverlies.
(…) Michael ist ein Aussenseiter, der sich und seiner Lust ein kleines Märchenreich unter der Erde errichtet hat. Er hält Kontrolle. Wolfgang ist die Ohnmacht. Trotzdem gibt es in diesem Haus auch eine Normalität, einen ‹Gefängnisalltag› und Festtage mir Kerzen am grünen Tannenbaum. Man würde am liebsten ins Kino kotzen und Schleinzer will seinem Zuschauer auch nicht helfen. Ein Täterfilm ohne Moral. Er erklärt nicht warum Michael so etwas macht. Hat vielleicht sogar selbst Angst Stellung zu beziehen und leistet aber etwas Wichtiges. Michael wird entgegen der gängigen Bildzeitungsschlagzeile nicht zum Monster. Wird nicht nachvollziehbar, bleibt aber ein Mensch und wir müssen ihn selbst und das Thema ‹Michael› ins Auge fassen. Das Bild, das im Kopf bleibt, ist eine blaue Tür mit einem schweren Schloss.» (Sven Waskönig, Arte Journal, 9.11.2011)



Filmgespräch: Markus Schleinzers radikale Ästhetik

Seit der Premiere im Wettbewerb von Cannes 2011 sorgt Markus Schleinzers MICHAEL für Gesprächsstoff. Anlässlich der Zürcher Premiere diskutiert der Haneke-Schüler im Filmpodium über die eisernen ästhetischen Prinzipien in seinem Film.

http://www.filmpodium.ch/Programm/FilmDetails.aspx?t=1&f=14772