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Kinski & Kinski im Xenix

Nastassja Kinski in Paris, Texas

von: Kino Xenix; aufgeschaltet am 26.01.2012 12:14

Abgesehen von ihrer Leidenschaft für die Schauspielerei scheint es nur wenige Gemeinsamkeiten zwischen Klaus und Nastassja Kinski gegeben zu haben. Berührungspunkte in den Filmografien von Vater und Tochter sucht man deshalb vergeblich. Das Xenix widmet Vater und Tochter im Februar deshalb je eine eigene Filmreihe.

Das «Phänomen» Klaus Kinski polarisierte und polarisiert noch heute: Kinski wurde geliebt oder gehasst – das galt für den Bühnendarsteller, den Rezitator wie den Filmschauspieler. Er ist "ein Künstler, der sein Leben und seine Kunst nicht nach marktstrategischen Idealen fremdbestimmen liess, dessen Biografie durchzogen ist von ‹Fehlentscheidungen› im Sinne einer optimierten Verwertung." (Ina Brockmann). Der Umstand, dass Klaus Kinski einige seiner besten Auftritte in mittelmässigen, oft sogar grottenschlechten Streifen hatte, macht die Zusammenstellung einer Reihe, die der Persönlichkeit und Rollenwahl des begnadeten Schauspielers gerecht werden soll, zur Herausforderung. Das Xenix hat sich ihr gestellt und zeigt 12 seiner 128 Kinofilme.

Ihr ungewöhnliches Kinodebüt feierte Nastassja Kinski als 14-Jährige im legendären Roadmovie "Falsche Bewegung" von Wim Wenders. Doch so richtig auf sich aufmerksam machte sie zwei Jahre später in Wolfgang Petersens Tatort-Krimi "Reifezeugnis", in dem sie als jugendliche Geliebte eines Lehrers kurz hüllenlos zu sehen war und damit für einen kleinen Fernsehskandal sorgte. Es folgten verschiedene viel beachtete Engagements in den Filmen berühmter Regisseure wie Roman Polanski (Tess, 1979), Frances Ford Coppola ("One from the Heart", 1981/82) oder Paul Schrader "(Cat People", 1982), deren absoluter Höhepunkt Nastassja Kinskis legendärer Part in Wenders’ Meisterwerk "Paris, Texas" von 1984 war. Die in jener Zeit entstandenen Filme begründeten den Starruhm einer Schauspielerin, die Mitte der Achtzigerjahre als legitime Nachfolgerin von Romy Schneider gehandelt wurde. Doch dann wurde es zunehmend ruhig um Nastassja Kinski. Nach 1984 sah man sie mit wenigen Ausnahmen nur noch in belanglosen Streifen. Bis das Jahr 1997 mit Mike Figgis’ schlichtem Beziehungsdrama "One Night Stand" ein leises Comeback brachte. Seither hat Kinski zwar auch noch in diversen unsäglichen Filmen gespielt, doch sind 1999 mit "The Lost Son", einem nüchternen Selbstjustiz-Thriller von Chris Menges, und ein Jahr später mit Michael Winterbottoms grandiosem Schneewestern "The Claim" zwei Filme entstanden, die unbedingt sehenswert sind und die das Xenix als Premieren zeigt. Ihre seit Jahren stärkste Performance lieferte Nastassja Kinski allerdings als gestrenge Filmmutter von Scarlett Johannson in "An American Rhapsody" (2001), einem kaum bekannten Einwanderungsdrama von Éva Gárdos. Doch seit diesem Lichtblick sind auch bereits wieder zehn Jahre vergangen – und es ist zu hoffen, dass dies nicht die definitive Versenkung einer der vielversprechends-ten Schauspielerinnen der Achtzigerjahre bedeutet.

Im Februar im Kino Xenix, Zürich

xenixSPAMFILTER@xenix.ch
Kino Xenix