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Im Oktober im Filmfoyer: ARTHUR COHN - SCHWEIZER FILMPRODUZENT IN HOLLYWOOD

THE YELLOW HANDKERCHIEF

von: Filmfoyer; aufgeschaltet am 30.09.2012 19:20

02.10.: CENTRAL DO BRASIL
09.10.: ONE DAY IN SEPTEMBER
16.10.: ABRIL DESPEDAҪADO
23.10.: LES CHORISTES
30.10.: THE YELLOW HANDKERCHIEF

Arthur Cohn ist ein Filmproduzent, der auf Gefühl, statt Spektakel setzt.
Über das Privatleben des heute 85-jährigen Produzenten ist nicht sehr viel bekannt: Arthur Cohn wurde am 4. Februar 1927 als Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts und einer Autorin in Basel geboren, wo er mit vier Geschwistern aufwuchs. Er studierte Jurisprudenz und war jahrelang als Journalist bei Radio Beromünster tätig. Zunächst machte Cohn sich einen Namen als Drehbuchautor und gelangte so schliesslich ins internationale Filmproduktionsgeschäft. Recht untypisch für einen Hollywoodstar besitzt Arthur Cohn drei Ehrendoktortitel: einen der Boston University, einen der Yeshiva University (einer privaten jüdischen Universität in New York) und einen der Universität Basel.
Von seinem Mentor Vittorio de Sica übernahm Cohn ein paar entscheidende Grundsätze: die Geschichte muss authentisch sein und die Schauspieler müssen glaubwürdig agieren. Von Anfang an produzierte Cohn seine Filme nicht nur, sondern nahm auch aktiv Einfluss auf deren Gestaltung. Die dokumentarischen Filme lässt er meist an realen Schauplätzen und mit kleinen Budgets drehen. Seit 1961 hat Arthur Cohn 23 Filme produziert! Er gehört mittlerweile zu den weltweit erfolgreichsten Produzenten und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Cohn wurde 1992 als erster nichtamerikanischer Produzent mit einem Stern auf Hollywoods "Walk of Fame" verewigt, und 1995 ehrte ihn das französische Kulturministerium mit dem höchsten Orden ("Commandeur des Arts et des Lettres"), der einem nicht-französischen Bürger verliehen werden kann.
Arthur Cohn lässt sich gerne als "sechsfachen Oscar-Preisträger" feiern. (Produzenten können namentlich jedoch nur bei Dokumentarfilmen mit dem Oscar geehrt werden; der Oscar für den "besten fremdsprachigen Spielfilm" wird an das Werk als Ganzes verliehen.) Drei Oscars bekam Cohn für Dokumentarfilme: den ersten erhielt er bereits 1963 für seine erste Filmproduktion SKY ABOVE – MUD BELOW (1961), einen Film über Neu-Guinea. Den zweiten für AMERICAN DREAM (1990) über den Arbeitskampf von US-Fabrikarbeitern in den 1950er Jahren. 1999 folgte ONE DAY IN SEPTEMBER über die Geiselnahme während der Olympischen Sommerspiele von München 1972. Die drei weiteren Oscars für den "besten fremdsprachigen Spielfilm" gingen an folgende Produktionen: IL GIARDINO DEI FINZI-CONTINI (1970), LA VICTOIRE EN CHANTANT (1976) und LA DIAGONALE DU FOU (1984).
Eine von Cohns bekanntesten Produktionen ist LES CHORISTES (2004), der besonders in Frankreich sehr erfolgreich war (über sieben Millionen Kinobesucher in nur vier Monaten). Zudem hat Cohn mehrere Filme des brasilianischen Regisseurs Walter Salles mitproduziert, u.a. ABRIL DESPEDAҪADO und CENTRAL DO BRASIL, der 1998 den Goldenen Bären an der Berlinale und 1999 den BAFTA-Award für den besten nicht-englischsprachigen Film erhielt. Der neueste Film, hinter dem Cohn als Produzent steht, ist RUSSENDISKO, die Verfilmung von Wladimir Kaminers gleichnamigem Roman.
Bis bald im Filmfoyer!

http://www.filmfoyer.ch