Im Dezember im Xenix: Alexander Payne

Er ist der unangefochtene Spezialist für tragikomische Helden des zeitgenössischen US-Kinos und verbindet eine präzise Beobachtungsgabe mit einer grossen Anteilnahme für seine Figuren: Der griechischstämmige Filmemacher Alexander Payne nimmt die Schwächen und Irrwege seiner zumeist männlichen Protagonisten im besten Alter auf ebenso urkomische wie liebevolle Weise unter die Lupe. Mit Meisterwerken wie ABOUT SCHMIDT (2002), SIDEWAYS (2004) oder THE DESCENDANTS (2011) hat er die Herzen von Publikum und Kritikern erobert. Zu seinen knapp hundert Auszeichnungen gehören zwei Academy Awards, zwei Golden Globes, ein Bafta Award und drei Independent Spirit Awards.

Ganz im Gegensatz zu seinem viel zitierten Bonmot «Was ist Filmemachen anderes, als im Dunkeln zu fummeln?» zeichnet sich Alexander Paynes Werk in erster Linie durch die präzisen Beobachtungen der grossen und kleinen Schwächen seiner Mitmenschen aus. In der Xenix-Hommage werden alle sechs Spielfilme des US-amerikanischen Filmemachers gezeigt, wobei sein Erstling CITIZEN RUTH als Premiere auf rarem 35-mm-Material zu sehen ist. «Bereits in CITIZEN RUTH (1995/96) und ELECTION (1999) haben Alexander Payne und sein ständiger Koautor Jim Taylor ihr ungewöhnliches Talent bewiesen, Alltägliches mit sarkastischem Humor und einer intelligenten filmischen Ausdrucksweise zu verbinden. Für ABOUT SCHMIDT (2002) haben sich die beiden eine böse Komödie ausgedacht, in der Altwerden als Mühsal und Plage vorgeführt wird.» (Herbert Spaich)

In SIDEWAYS (2004) schickt der Regisseur zwei Buddies in der Midlife-Crisis auf eine Irrfahrt durch kalifornische Weinberge, und THE DESCENDANTS (2011) dreht sich um einen Anwalt, der sich nach einem Unfall seiner Frau plötzlich mit den beiden Töchtern konfrontiert sieht. NEBRASKA (2013) schliesslich ist eine so melancholische wie unsentimentale Reise durch weite, archaische Landschaften mit einem absolut grossartigen Bruce Dern als sturem Alten in der Hauptrolle. Meisterliche Filme, die zeigen, dass es diesem Regisseur bei seiner Arbeit mehr um Empathie als um beissende Satire, um das Allzumenschliche statt darum geht, seine Figuren blosszustellen.

3. bis 23. Dezember im Kino Xenix, Zürich, beim Helvetiaplatz