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Filmfoyer Winterthur: WOMEN UNDER INFLUENCE

A Woman Under the Influence (John Cassavetes, USA 1974)

von: Filmfoyer; aufgeschaltet am 05.06.2012 10:14

05. Juni: GASLIGHT
12. Juni: WHAT EVER HAPPENED TO BABY JANE?
19. Juni: PERSONA
26. Juni: A WOMAN UNDER THE INFLUENCE

Wahrheit und Täuschung, Wahnsinn und Wirklichkeit sind die gemeinsamen Motive der vier Filmklassiker in unserem Themenmonat Juni. Die Protagonistinnen der Filme bewegen sich in einengenden und fremdbestimmten Verhältnissen, wo die Grenzen zwischen Einbildung und Realität unscharf werden können.

Für eine Weile scheint in GASLIGHT das Leben von Paula und Gregory, dem frisch getrauten Ehepaar, perfekt zu sein. Doch dann geschehen unheimliche Dinge in Paulas Umfeld: Gegenstände verschwinden, das Licht der alten Gaslampen flackert, und Paula hört eigenartige Geräusche im Haus. Ihr Ehemann will von ihren Beobachtungen nichts wissen, und Paula beginnt bald an ihrem geistigen Gesundheitszustand zu zweifeln.

WHAT EVER HAPPENED TO BABY JANE? ist eine delikate und präzise psychologische Studie über zwei Schwestern, die sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen, ein Film über unerfüllte Wünsche und Sehnsüchte, die sich in die Seelen der beiden Frauen eingeschrieben haben. Der klaustrophobischen Atmosphäre im Haus der Schwestern entspricht deren zwanghafte und in sich verschlossene psychische Welt, die krankhafte innere Abhängigkeit, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. In der Tragödie liegt letztlich ein Geheimnis verborgen, das der Geschichte eine ganz andere Sichtweise aufdrängt.

In PERSONA übernimmt eine Krankenschwester die Pflege einer offenbar psychisch gestörten, in Isolation und Schweigen versunkenen Schauspielerin. Die beiden Frauen geraten in eine symbiotische Abhängigkeit und werden zu spiegelbildlichen Varianten eines verstörten Bewusstseins, das an existentieller Sinnlosigkeit verzweifelt.

In John Cassavetes' A WOMAN UNDER THE INFLUENCE wird eine Mutter von drei Kindern durch das aufgezwungene Rollenspiel als Ehefrau, Hausfrau und Mutter an der Realisierung eigener Glücksvorstellungen gehindert. Vor den Augen ihrer Angehörigen und Freunde, die ihr mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit und erdrückender Fürsorge begegnen, unternimmt sie einen Selbstmordversuch. "Cassavetes' wohl berühmtester Film ist ein Zeitdokument vom Rang der Bergmanschen SZENEN EINER EHE: In den mittleren siebziger Jahren Aufsehen erregend, weil kaum jemand zuvor so kompromisslos das verdrängte gesellschaftliche Drama der Hausfrauen und Mütter aufgezeigt hatte, heute in seiner ganzen schmerzhaften Hysterie noch immer grossartig, weil er zu seinem verheerenden Befund ohne jede Denunziation, sondern mit äusserst liebe- und humorvoller Zeichnung seiner Figuren gelangt. Der strukturelle Konflikt der herkömmlichen Rollenverteilung wird dadurch umso deutlicher." (Filmpodium)

Bis bald im Filmfoyer!

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