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Filmfoyer-Februar: MERET BECKER – der unkonventionelle Star des Jungen Deutschen Films

Fliegende Fische müssen ins Meer

von: Filmfoyer; aufgeschaltet am 31.01.2014 18:54

Sie ist eine der auffälligsten Erscheinungen des jungen deutschen Films. Sie schauspielert, singt, tanzt, schreibt und synchronisiert und gibt ihren Figuren eine einzigartige Färbung. Die Rede ist von Meret Becker.

04.02.: KLEINE HAIE (R: Sönke Wortmann)
11.02.: COMEDIAN HARMONISTS (R: Joseph Vilsmaier)
18.02.: KOMM NÄHER (R: Vanessa Jopp)
25.02.:FLIEGENDE FISCHE MÜSSEN INS MEER (R: Güzin Kar)

Meret Becker kommt als Tochter des Schauspielerpaars Rolf Becker und Monika Hansen 1969 in Bremen zur Welt und wächst in Berlin auf. Nach der Trennung ihrer Eltern – da war sie fünf Jahre alt – heiratet die Mutter erneut einen Schauspieler: Otto Sander. Meret und ihr Bruder Ben ziehen zur Mutter und deren Ehemann.
Mit siebzehn Jahren «schmeisst» Meret die Schule und tastet sich an die Schauspielerei heran. Sie ist 1981 zusammen mit Otto Sander in DER MOND SCHEINT AUF KYLENAMOE zu sehen – der Beginn ihrer Karriere als Schauspielerin. Dem breiten deutschsprachigen Publikum fiel sie 1992 in KLEINE HAIE auf.
Der kindliche Charme, welcher Meret Beckers Figuren auszeichnet, ist einzigartig. Dennoch hat die Darstellerin nichts von jenen Kindfrauen an sich, die zwischen unschuldigem Blick und selbstbewusstem Auftreten schwanken. Stets bricht sie ihre Rollen, bringt Clowneskes und Punkiges ein und scheint oft nicht ganz da zu sein – träumerisch sich über den Alltag hinwegsetzend. So rannte sie als Kleinkünstlerin mit der singenden Säge in KLEINE HAIE durch München, und so verkörperte sie im Berliner Milieu der 1920er-/30er-Jahre in COMEDIAN HARMONISTS (1997) die Freundin von Ulrich Noethen. Becker prägt Rollen in Ensemblefilmen wie KOMM NÄHER (2006) ebenso wie Haupt- und Nebenrollen. Sie spielt häufig Menschen am Abgrund, Menschen an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit. Ihr Part ist oft skurril, immer aber spielt sie ihn klar, direkt und kompromisslos. Damit gibt sie auch schwächeren Filmen Profil. Mit der Wahl ihrer Rollen geht sie auf Themen wie Vereinsamung oder den schnellen Wandel in der heutigen Zeit ein.

Neben der Schauspielerei gehört Meret Beckers Leidenschaft der Musik: Sie singt und spielt Klavier, Akkordeon, Mundharmonika, Saxofon und singende Säge und erlernte den Stepptanz. Parallel zu ihren zahlreichen TV- und Filmauftritten verfolgt sie ihre Karriere als Sängerin und veranstaltet Liederabende mit selbst geschriebenen Songs. 2004 wurde sie beim Saarbrücker „Filmfestival Max-Ophüls-Preis“ für ihren Soundtrack zur Coming-of-Age-Geschichte PIPERMINT... DAS LEBEN MÖGLICHERWEISE ausgezeichnet.

Meret Becker agiert – wie ihre Film- und Fernsehfiguren – gesellschaftskritisch und unkonventionell: Zur Berliner Szene gehörend, ist sie bekannt für ein sehr eigenständiges Auftreten. Dazu gehören ein TV-Auftritt zum 95. Geburtstag von Billy Wilder oder Nacktfotos für «Playboy» ebenso wie die Mission als Botschafterin für Menschenrechte bei Amnesty International. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt Meret Becker 2012 das Bundesverdienstkreuz für ihr besonderes künstlerisches und gesellschaftliches Engagement.

Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Begegnung mit Meret Becker, der facettenreichen Künstlerin des jungen deutschen Films.




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