FICHT TANNERS GESTICKTES UNIVERSUM - Sonderveranstaltung

Sonntag, 14. Oktober | 11.00 Uhr | kult.kino atelier.
im Anschluss Gespräch mit Ficht Tanner und Regisseur Heinz Erismann

Heinz Erismann hat Ficht Tanner und sein Schaffen über ein Jahr lang in seinem Umfeld dokumentiert. Das stimmungsvolle Porträt eröffnet Ficht Tanners Universum: Sein Leben im Appenzellerland, sein Musizieren und Singen, sein Philosophieren – und das Umsetzen seiner Gedanken und Empfindungen an der Stickmaschine. Heinz Erismann brauchte dabei keine Regieanweisungen zu geben, sondern lässt Ficht Tanner sticken, singen, Bassgeige spielen, schenkt dem Künstler mit ruhiger Kamera den notwendigen Raum, sich zu entfalten und seine Gedanken zu äussern. Was Ficht Tanner an der Stickmaschine erschafft, sind Gesamtkunstwerke, sind Form, Farbe und Materie gewordene Gefühle und Gedanken. Oder wie es in einem Text zu einer Ausstellung von Tanners Werken heisst: „Alles Innere bringt Ficht Tanner nach aussen, setzt es um in Ton, Strich und Stich.“

Stand am Anfang der Zusammenarbeit die Idee eines fünfminütigen Porträts, realisierte Heinz Erismann rasch, dass dies nicht möglich ist. Zu vielseitig, zu interessant erlebte er Ficht Tanner. Ein Jahr lang besuchte ihn Heinz Erismann in dessen Haus in Trogen im Appenzellerland. In langen Gesprächen und während der Dreharbeiten entdeckten sie ihre Seelenverwandtschaft, was ihre wachsende Freundschaft noch vertiefte. Heinz Erismann schaute Ficht Tanner genau über die Schulter, war hautnah dabei, wenn Ficht Tanner zu seinen Gedankenflügen an der Stickmaschine ansetzte. So werden die Zusehenden im Kinosaal Beobachtende eines Arbeitsprozesses, der unmittelbar an der Maschine entsteht. Ficht Tanner folgt keinem Schema. In seinen Stickarbeiten bringt er Formen hervor, die es gar nicht gibt. Formen, die nicht der realen Welt entnommen sind.