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Dezember-Zyklus Filmfoyer: ERNST LUBITSCH

THAT UNCERTAIN FEELING

von: Filmfoyer; aufgeschaltet am 03.12.2013 18:01

Wer Ernst Lubitsch sagt, denkt vor allem an dessen schwerelose Komödien, die sich durch technische Brillanz, leichtfüssigen Witz und beissenden Spott, durch anzügliche Zweideutigkeiten und romantische Melancholie auszeichnen.

Dezemberzyklus ERNST LUBITSCH
03.12.: THAT UNCERTAIN FEELING
10.12.: MADAME DUBARRY
17.12.: TO BE OR NOT TO BE

Ernst Lubitsch wurde 1892 in Berlin als Sohn eines jüdischen Schneidermeisters geboren. Nach dem Gymnasium arbeitete er zunächst im Geschäft seines Vaters als Buchhalter. Seine Leidenschaft jedoch galt der Schauspielerei. 1911 erhielt Lubitsch ein erstes kleines Engagement am Theater von Max Reinhardt; ab 1913 folgten erste Filmrollen. 1914 debütierte Lubitsch mit FRÄULEIN SEIFENSCHAUM als Hauptdarsteller und Regisseur in Personalunion. Zwei Jahre später gelang ihm mit SCHUHPALAST PINKUS sein erster Klassiker.

Nach dem Ersten Weltkrieg begann Lubitschs Aufstieg zum Starregisseur. Er drehte Filme mit Pola Negri, Emil Jannings, Asta Nielsen und anderen Filmgrössen jener Zeit. 1919 entstand die Romanze DIE AUSTERNPRINZESSIN, einer seiner bis heute bekanntesten frühen Filme. Mit dem ebenfalls 1919 realisierten Historienfilm MADAME DUBARRY wurde Lubitsch auch in den USA bekannt.

1922 reiste Ernst Lubitsch nach Hollywood und kam bei Warner Bros. unter Vertrag. Für dessen Studio inszenierte er fünf Filme – alles temporeiche Gesellschaftskomödien, bei denen der Regisseur seine inszenatorische Gewandtheit für pikante erotische Anspielungen und vielsagende Auslassungen entwickelte. Diese spezielle Lubitsch-Ästhetik der Verdichtung wurde später unter dem Begriff „Lubitsch-Touch“ legendär. Im Katalog des 63. Filmfestivals Locarno wird der „Lubitsch-Touch“ wie folgt umschrieben: „… einzigartige Mischung aus Eleganz, Satire, Esprit und dem Gefühl für Rhythmus und Ellipse“. Kein Regisseur nach Lubitsch erreichte je wieder diese Raffinesse in den Stilmitteln. „Wenn wir Glück hatten, gelang es uns manchmal, einen Film wie von Lubitsch zu machen. Wie von Lubitsch, kein echter Lubitsch“, meinte Billy Wilder, über dessen Bürotür ein Schild prangte mit der Aufschrift: „How would Lubitsch have done it?“

Ab Mitte der 1920er Jahre gehörte Lubitsch zu den gefragtesten Regisseuren in Hollywood. 1928 erhielt er einen Vertrag bei Paramount. Ab 1929 meisterte er den Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm spielend: Er lotete dessen neue Möglichkeiten zunächst in einer Reihe von Film-Operetten aus. Dann schuf Lubitsch 1932 mit der raffinierten Gaunergeschichte TROUBLE IN PARADISE einen Klassiker der Filmkomödie.

Im Januar 1935 wurde Ernst Lubitsch vom nationalsozialistischen Regime die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Bei Paramount wurde er 1936 verantwortlicher Leiter einer eigenen Produktionsgruppe. Er drehte ANGEL (1937) mit Marlene Dietrich und den Klassiker NINOTCHKA (1939) mit Greta Garbo in der Hauptrolle.

Ein bitterböses Meisterwerk stellt die Nazi-Farce TO BE OR NOT TO BE (1942) dar: eine bissige Satire, die den Führerkult des Nationalsozialismus dem Spott preisgibt. Der Film wurde zunächst von Teilen der Kritik wegen seiner komischen Inszenierung eines ernsthaften Themas in Frage gestellt, zählt heute jedoch zu Lubitschs berühmtesten und beliebtesten Werken.

1947 wurde Ernst Lubitsch mit dem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Im selben Jahr starb er in Hollywood an einem Herzinfarkt.

Wir wünschen Ihnen herzhaftes Vergnügen!
Ihr Filmfoyer-Team

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Filmfoyer Winterthur