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Cinema italiano | Ab 1. Dezember 2016 | Kino Xenix | Zürich | beim Helvetiaplatz

Das Kino der Befreiung

von: Kino Xenix; aufgeschaltet am 24.11.2016 15:48

Zufällig spielen alle Filme unserer Auswahl 2016 auf Momente im Leben an, in denen man nicht von der Stelle kommt, sich dann aber dafür entscheidet, dem Leben eine Wende zu geben. Die Protagonistin in LEA (Lea hat es wirklich gegeben) lebt in einer kriminellen, von Gewalt geprägten Familie. Erst als sie realisiert, dass sie sich für ihre Tochter ein anderes Leben wünscht, gelingt es ihr, zu reagieren. Sie erbringt ein grosses Opfer, das nicht vergeblich ist, da ihr Kampf von der Tochter weitergeführt wird. Familie, Geheimnisse und Missverständnisse sind die Themen dreier Komödien. In LATIN LOVER steht die Erinnerung an einen berühmten italienischen Schauspieler im Mittelpunkt. Statt sich dessen grossen Leistungen zu widmen, fokussiert der Film darauf, was sich hinter dem Glamour und dem Charisma dieser Persönlichkeit des öffentlichen Lebens versteckte. Der Protagonist von SE DIO VUOLE ist ein Machovater und Karrieretyp, der sich für seinen Sohn eine Zukunft voller Erfolge vorstellt und sich alsbald mit einer für ihn nicht akzeptablen Wahrheit auseinandersetzen muss. Die Schwierigkeit, Wahrheit und Fiktion zu entwirren, zeichnet LA STOFFA DEI SOGNI aus. Shakespeares Zauber und ein aussergewöhnlicher Ort (ein Hochsicherheitsgefängnis) setzen den Rahmen einer Komödie, die davon handelt, wie schwierig es ist, Vergebung von Rache und Liebe von Hass zu unterscheiden.
Wegen seines Themas ist NON ESSERE CATTIVO, das posthume Werk von Claudio Caligari, ein radikaler Film. Er greift auf Figuren von Pier Paolo Pasolini aus den Sechzigerjahren zurück und dokumentiert ihr dramatisches Abdriften. Waren diese isoliert und standen ausserhalb der Geschichte, so sind Caligaris Jungen brutale Vollstrecker. Der einzige Ausweg scheint das Gefühl von Freundschaft zu sein, das sich als verwundbar und ungenügend erweist. Der Film endet mit dem Tod und mit einer Geburt. Alles kann neu beginnen.
Es ist nicht die Aufgabe von Filmen, die Probleme der Welt zu lösen. Mehren sich aber die Hinweise auf eine Krise und scheinen Intoleranz und Angst überhandzunehmen, so ist es ein gutes Zeichen, dass die Filmschaffenden darauf reagieren. (Piero Spila / Made in Italy und Robert Richter / Cinélibre)

Das Tourneefestival «Cinema italiano» findet auch 2016 unter der Schirmherrschaft der italienischen Botschaft in Bern statt und bringt die besten aktuellen Filme unseres südlichen Nachbarlandes in Deutschschweizer Uraufführungen ins Kino. «Cinema italiano» wird organisiert von Cinélibre (Bern) und Made in Italy (Rom) in Zusammenarbeit mit dem italienischen Kulturinstitut Zürich und gefördert durch das Ministero dei Beni e delle Attività Culturali e del Turismo (Rom).

http://http://www.xenix.ch/programm/dezember-2016/cinema-italiano-2016