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Belle de Jour - Deneuve und die Männer im Xenix

Catherine Deneuve

von: Kino Xenix; aufgeschaltet am 08.07.2011 17:13

Über ihre Liebschaften ist praktisch nichts bekannt, denn Catherine Deneuve hat es immer verstanden, ihre Privatsphäre zu schützen. Die Beschäftigung mit ihren Filmpartnern ist da nicht nur ergiebiger, sondern auch einer der Schlüssel zu Deneuves komplexer Leinwandpersona, die – von der zarten Elfe über die kühl-distanzierte Grazie bis zur reifen, vor Witz, Esprit und Warmherzigkeit nur so sprühenden Schönheit – einigen Metamorphosen unterzogen war.

In zahlreichen ihrer mittlerweile 103 Kinofilme verkörpert Catherine Deneuve die Geliebte, Partnerin, Ehefrau oder Verflossene von Stars, aber auch Newcomern vor allem des französischen Kinos. Unsere Auswahl zeigt sie an der Seite von Nino Castelnuovo, Marc Michel, Jacques Riberolles, Jacques Perrin, Jean Sorel, Pierre Clémenti, Jean-Paul Belmondo, Fernando Rey, Franco Nero, Marcello Mastroianni, Heinz Bennent, Wadeck Stanczak, David Bowie, Serge Gainsbourg, Alain Souchon, Jean-Louis Trintignant, Yves Montand, Christophe Lambert, Nick Mancuso, Burt Reynolds, Philippe Noiret, Vincent Perez, William Hurt, Gilbert Melki, Fabrice Luchini – und immer wieder an der Seite von Gérard Depardieu. Depardieu, der den viel zitierten Satz geprägt hat, Catherine Deneuve sei der Mann, den er gerne gewesen wäre, spielt ihren Liebhaber in Truffauts LE DERNIER MÉTRO sowie in JE VOUS AIME von Claude Berri und ihren Verflossenen in François Ozons POTICHE sowie in Deneuves vielleicht schönstem Film der letzten Jahre, LES TEMPS QUI CHANGENT von André Téchiné, den wir als Premiere zeigen. Ebenfalls eine Erstaufführung ist Tonie Marshalls wunderbar unaufgeregter Liebesfilm AU PLUS PRÈS DU PARADIS, in dem Deneuve einem Phantom hinterherrennt und dabei fast zu spät realisiert, dass die Liebe (William Hurt) auf der gegenüberliegenden Strassenseite auf sie wartet. Unsere grosse Sommer-Retrospektive umfasst neben den frühen Klassikern von Jacques Demy (LES PARAPLUIES DE CHERBOURG und LES DEMOISELLES DE ROCHEFORT), Roman Polanski (REPULSION), Luis Buñuel (BELLE DE JOUR und TRISTANA) und François Truffaut (LA SIRÈNE DU MISSISSIPI) auch schräge und wenig bekannte Filme, in denen die Schauspielerin als Hund (in Marco Ferreris LIZA), als bisexueller Vampir (in THE HUNGER von Tony Scott) oder etwa als Abenteuerin im afrikanischen Busch (in Philippe de Brocas L’ AFRICAIN) zu entdecken ist.

Catherine Deneuve entzweit das Publikum. Während die einen in ihr eine Leinwandgöttin in der Nachfolge von Greta Garbo, Marilyn Monroe oder Grace Kelly, zumindest aber die «grande dame du cinéma français» sehen, reagieren die anderen allergisch auf die ihrer Meinung nach völlig reservierte Eisprinzessin. Unsere Retrospektive zeigt, dass sich die Deneuve schon lange nicht mehr auf das Image der unnahbaren Blondine reduzieren lässt – denn die Schauspielerin ist mittlerweile aufs Wunderbarste bei sich selbst angekommen.

Kino Xenix, Zürich, 15. Juli bis 31. August

xenixSPAMFILTER@xenix.ch
Kino Xenix