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AGNÈS VARDA - im November im Filmfoyer

Les plages d'Agnès

von: Filmfoyer; aufgeschaltet am 07.11.2014 15:50

04.11.: LA POINTE COURTE
11.11.: CLÉO DE 5 À 7
18.11.: LES GLANEURS ET LA GLANEUSE
25.11.: LES PLAGES D'AGNÈS

Vor sechzig Jahren entstand ihr erster langer Spielfilm LA POINTE COURTE. Aufgrund seiner unkonventionellen Filmdramaturgie wurde der Film zum cineastischen Meilenstein und verpasste ihr den Übernamen «Grossmutter der Nouvelle Vague». Die Rede ist von Agnès Varda. Diesen Sommer wurde die Grande Dame des französischen Kinos als zweite Frau nach Kira Muratova (im Jahr 1994) am Filmfestival in Locarno mit dem Ehrenleoparden ausgezeichnet. Und aktuell auch mit dem Europäischen Filmpreis für ihr Lebenswerk. Ein Grund mehr, Agnès Varda und ihr beispielloses Filmschaffen auch bei uns im Filmfoyer zu ehren!

1928 in Brüssel als Tochter eines Griechen und einer Französin geboren, wuchs Varda in Belgien und der südfranzösischen Hafenstadt Sète auf. Nach ihrem Studium in Kunstgeschichte und Philosophie in Paris liess sie sich zur Fotografin ausbilden. Zum Film fand sie, weil sie neben Bildern auch mit Worten arbeiten wollte. Autodidaktisch, mit einer Kino(un)erfahrung von knapp zehn visionierten Filmen, fing sie in den Fünfzigern einfach an, Filme zu machen. «Diese Freiheit, diese Frechheit stammten aus meinem Unwissen. Weil ich nichts davon wusste, wollte ich das Kino zur eigenen Kunstform machen und zwar jenseits der typischen dramaturgischen Logik, die eine Geschichte immer vorwärtstreibt. Ich wollte etwas Subtiles machen, mit Intelligenz und Sensibilität arbeiten.» (Interview mit Marcy Goldberg, WOZ, 7.8.2014)

Der Filmhistoriker Georges Sadoul bezeichnet Vardas Debüt als den «tatsächlich ersten Film der Nouvelle Vague», der, seiner Zeit voraus, bereits die entscheidenden Forderungen erfüllte: Aufhebung der industriellen Arbeitsteilung – Varda schrieb selbst das Drehbuch und produzierte den Film im Kollektiv mit den Schauspielern und Technikern –, Film als inhaltlicher und gestalterischer Ausdruck einer künstlerischen Autorensicht, Produktion ausserhalb der Studios, um den Zwängen der kommerziellen Standards zu entgehen. Varda selbst zählt sich eher zur Pariser «Rive Gauche», der auch ihr Mann Jacques Demy angehörte: unabhängige Filmemacher und Einzelgänger, von denen jeder sein eigenes Kino erfand. Auch Varda hat sich «immer wieder neu erfunden und bereichert bis heute mit ihrem Einfallsreichtum, ihrer Neugier und ihrer Courage die künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten des Kinos. Von Anfang an hat sie die Grenze zwischen den Genre-Kategorien verwischt und mit eigenwilliger, experimentierfreudiger Handschrift neue essayistische Formen und ein Werk zwischen dokumentarischem Realismus und poetischer Fiktion geschaffen» (Arsenal Berlin).

Wir zeigen in der Novemberreihe zwei frühe und zwei späte Werke von Agnès Varda: Die beiden Pionierwerke des neuen französischen Films LA POINTE COURTE (1954) und CLÉO DE 5 À 7 (1961) sowie ihre essayistisch-autobiografischen Meisterwerke LES GLANEURS ET LA GLANEUSE (2000) und LES PLAGES D'AGNÈS (2008).

«Ich sehe und mache gerne Filme, die Menschen aufwärmen, ihnen Zusammenhänge klarmachen, sie aufwecken und glücklich machen.» (Agnès Varda) Ideales Kino für kühle Novembertage!


> Spezial: Am Sonntag, 16. November, bringen wir in einer Matinee Bewegung auf die Leinwand. In Zusammenarbeit mit dem Tanzzeitfestival Winterthur (www.tanzzeitfestival.ch) organisieren wir die Film- und Diskussionsveranstaltung «Dance on Screen – bewegte Körper in bewegten Bildern», eine Koproduktion des Vereins Memoriav und der Stiftung Schweizer Tanzarchiv im Rahmen der Reihe «Erlebte Schweiz».

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