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11. November: Central do Brasil

Zwei Menschen auf der Suche

von: Filmstelle VSETH; aufgeschaltet am 07.11.2010 22:14

Der Film beginnt an einem Nichtort, dem Zentralbahnhof in Rio de Janeiro, wo sich gesichtslose Menschenmassen durch die Bahnhofshalle drängen. Inmitten dieses Gemenges schreibt Dora, eine pensionierte Lehrerin, Briefe für die zahlreichen Analphabeten. Nicht etwa aus Selbstlosigkeit, sondern schlicht um sich endlich den ersehnten Fernseher leisten zu können. Die meisten Briefe gelangen denn auch nie bis zu ihren Empfängern, sie landen im Abfalleimer oder in eher seltenen Fällen in Doras Schublade. Vom Zerreißen bewahrt wird auch ein Brief, in dem eine Mutter den Vater ihres Sohnes Josué, einen üblen Trinker, um ein Treffen mit seinem Sohn bittet. Als Josués Mutter kurz nach der Begegnung mit Dora von einem Bus überfahren wird und stirbt, wird die harsche Dora unweigerlich in die Geschichte des Jungen hineingezogen. Es beginnt eine Reise zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, tief ins Hinterland Brasiliens. Und es ist schlussendlich dieser von Armut, Mystizismus und Chancenlosigkeit geprägter Ort, der Hoffnung verspricht – Hoffnung auf einen Platz in der vaterlosen Gesellschaft dieses unvereinten Landes, in dem sich die Menschen ständig verpassen, verfehlen und verlieren.

Walter Salles ist mit Central Station ein warmherziger Film gelungen, der in seiner ganzen Tragik auch immer wieder humorvoll ist. Die wunderbaren Bilder, in sepiafarbenes, warmes Licht getaucht, machen den Film, der durch seine authentische Geschichte und seine klug gezeichneten Charaktere überzeugt, auch zu einem visuellen Erlebnis. Central Station ist ein Film der berührt – durch und durch.

21.00 Uhr, Eintritt 10.-/5.-
Universität Zürich, Rämistr. 71, im Lichthof
Barbetrieb inklusive

Website Filmstelle