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Sin Señas Particulares - Was geschah mit Bus 670?

MX 2020, OV/df, 97', Regie: Fernanda Valadez, mit Mercedes Hernández, David Illescas, Juan Jesús Varela

Sin Señas Particulares - Was geschah mit Bus 670?

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Filmkritik von Walter Gasperi

Fernanda Valadez erzählt in ihrem Spielfilmdebüt packend von einer Mutter, die dem Schicksal ihres Sohnes nachspürt, der beim Versuch von Mexiko in die USA zu emigrieren verschwunden ist. – Ein bildstarker Mix aus Roadmovie, Frauenporträt und Thriller, der aber in der Schilderung der sozialen Hintergründe sehr fragmentarisch bleibt.

Aus dem Rauch eines abgebrannten Maisfelds nähert sich ein Teenager und erklärt, dass er mit seinem Freund Rigo in die USA emigrieren wird, wo ihnen Rigos Onkel in Arizona einen Job beschaffen wird. Mitten drin ist man mit dieser ersten Einstellung schon im Spielfilmdebüt der 1981 geborenen Fernanda Valadez. Mit einem Schnitt überspringt sie zwei Monate und lässt die Mütter von Rigo und Jesus bei der Polizei melden, dass sie schon lange nichts mehr von ihren Söhnen gehört haben. Der Beamte bleibt im Off, die Kamera fokussiert in einer langen statischen Einstellung auf den beiden Frauen.

Ruhig ist die Erzählweise, doch in den Gesichtern der Mütter kann man ihre Sorge, ihren Schmerz und ihre Trauer lesen. Die Behörden interessieren sich kaum für das Schicksal der Teenager, bald aber wird eine Leiche als Rigo identifiziert. Was aber ist mit Jesus passiert? Im Leichenschauhaus werden seiner Mutter Magdalena (Mercedes Hernández) verbrannte Leichen gezeigt und ihr erklärt, dass sie Jesus für tot erklären lassen soll. Doch Magdalena will Gewissheit und fährt in die entsiedelte mexikanisch-amerikanische Grenzregion.

Eine mühsame Spurensuche beginnt, denn kaum jemand will Auskünfte geben und nur langsam erhält sie so Informationen über das mögliche Schicksal von Jesus. Im jungen Miguel, der aus den USA abgeschoben wurde und im Grenzstreifen seine Mutter sucht, findet sie schließlich einen Begleiter. Eine neue Mutter-Sohn-Beziehung scheint sich zu entwickeln, bis die Gewalt und der Terror, der in dieser Gegend herrscht, durchbrechen.

Von zwei Szenen abgesehen erzählt Valadez ganz aus der Perspektive Magdalenas und immer nur auf ihrem Wissensstand ist der Zuschauer. Thrillerspannung baut die Mexikanerin auf, indem sie bis zum ebenso überraschenden wie schockierenden Ende offen lässt, was mit Jesus passiert ist. Nur sehr zögerlich und bruchstückhaft erhält man auch Einblick in die Verhältnisse in dieser Grenzregion, die schwerbewaffnete Banden kontrollieren, Busse entführen und die Landbevölkerung vertreiben.
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Kritiken

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- Björn Schneider für cineman.ch - Beandrea July für hollywoodreporter.com
  - Peter Bradshaw für the guardian.com
  - Ty Burr für bostonglobe.com
   
Verleiher
Trigon Film

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