Parthenope

Filmkritik von Walter Gasperi
Paolo Sorrentino feiert in berauschenden Bildern die Schönheit und das Mysterium der Frauen ebenso wie seiner Heimatstadt Neapel, doch in seiner Oberflächlichkeit ermüdet der mit 136 Minuten überlange Film.
Auf die griechische Mythologie bezieht sich der Titel von Paolo Sorrentinos Hommage an seine Heimatstadt Neapel und die Frauen. Im Mythos war Parthenope eine der Sirenen, die sich ins Meer stürzte, weil es ihr nicht gelang, mit ihrem Gesang Odysseus zu verführen. Weil ihr toter Körper am Standort Neapels ans Meer gespült worden sein soll, wurde sie zur Stadtgöttin der süditalienischen Metropole, zu deren Ehren alljährlich ein Fackellauf veranstaltet wurde.
Wie diese mythische Figur aus dem Meer kam, wird auch die titelgebende Frau im Jahr 1950 in einem Becken am Meer geboren. Von der Geburt springt Paolo Sorrentino ins Jahr 1968 und wird in einem episodischen Reigen, bei dem der Fokus zwischen 1968 und 1982 Jahren liegt, den Bogen schließlich in einem Epilog bis ins Jahr 2023 spannen.
Zusammengehalten wird der Film nur durch die Protagonistin und den Schauplatz Neapel. Wie alle Männer, aber auch Frauen der atemberaubend schönen jungen Parthenope (Celeste Della Porta) verfallen, so scheint Sorrentino auch der Schönheit Neapels verfallen zu sein.
Wie schon in seinem autobiographisch geprägten "È stata la mano di Dio" ("The Hand of God", 2021) setzt er erneut seiner Heimatstadt ein Denkmal, feiert aber auch die Schönheit der Jugend. Wie die Stadt bleibt Parthenope dabei unnahbar und rätselhaft.
In berauschenden, lichtdurchfluteten Bildern von Kamerafrau Daria D'Antonio blickt er vom Meer aus immer wieder auf die Stadt, taucht bald in die Gassen und Wohnungen der Altstadt ein, entführt aber auch auf die Insel Capri.
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