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The Wrestler

USA 2008, 110 Min., OV/df, Regie: Darren Aronofsky, mit Mickey Rourke, Marisa Tomei, Evan Rachel Wood

The Wrestler

Rezension von Irene Genhart

Rourke is back! - anders kann man einen Text über „The Wrestler“ nicht beginnen. Denn wenn an diesem melancholischen, im Fahrwasser von „Million Dollar Baby“ und „Rocky Balboa“ dümpelnden Altsportler-Drama von Darren Aranofsky etwas wirklich erwähnenswert ist, ist es die phänomenale Leistung seines Hauptdarstellers Mickey Rourke.

In den 80er Jahren dank Filmen wie „9 ½ Weeks“ (1986) und „Angel Heart“ (1987) einer der heissesten Männer Hollywoods, versuchte sich Rourke in den 90ern als Profiboxer und seine Leinwandauftritte waren lausig. Nach 2000 wurde ab und an sein Comeback angekündigt, doch dann hörte man wieder von Alkoholexzessen: Durchs Leben geschleudert hat es den Kerl.

Doch nun ist Rourke zurück und das alles scheint so etwas wie realitätsnahe Vorbereitung für die Rolle seines Lebens gewesen zu sein. Mit wallendem blonden Haar, pfundigen Muskeln und vielen Tattoos spielt Rourke nun den ausgebufften Wrestler-Veteranen Randy „The Ram“ Robinson. Mit löwenartigem Charisma und schwindender Kraft hangelt sich Randy von einem Showkampf zum nächsten. Er haust in einem maroden Trailer, hat keine Freunde, keine Familie, kein Geld, keine Zukunft: Bloss die Stripperin Cassidy (Marisa Tomei) bringt etwas Wärme in sein Leben. Bei ihr versucht er denn auch nach einem Herzinfarkt anzudocken - und wird abgelehnt: Auch bei ihr ist alles Beruf und Show; oder liegt, anders gesagt, wie bei ihm, der warme Kern versteckt unter dicken Krusten: Vom grossen Blues am Ende eines falsch gewichteten Lebens erzählt Darren Aranofsky in „The Wrestler“; von den tapsigen Schritten eines verlöschenden Stars zurück in die Normalität.

Herzzerreissend sind die Szenen, in denen Randy sich seiner entfremdeten Tochter wieder nähert, grossartig-grotesk seine Versuche als Metzgerei-Verkäufer: So harsch-wahrhaftig wie hier wurde die unabdingbare Vergänglichkeit des Seins auf Leinwand noch selten geschildert.
(Irene Genhart)

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www.thewrestlermovie.com Frenetic Films

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