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Preparations to Be Together for an Unknown Period of Time

HU 2020, OV/df, 95', Regie: Lili Horvát, mit Natasa Stork, Viktor Bodó, Benett Vilmányi

Preparations to Be Together for an Unknown Period of Time

Filmkritik von Walter Gasperi

In der Schwebe zwischen Liebesfilm und Thriller erzählt die Ungarin Lili Horvát in ihrem zweiten Spielfilm von einer großen Liebe, die vielleicht nur Wunschvorstellung ist. – Präzise Bildsprache und eine starke Natasa Stork in der Hauptrolle übertragen die zunehmende Verunsicherung der Protagonistin direkt auf die Zuschauer*innen.

Ein Auszug aus Sylvia Plaths Gedicht „Mad Girl´s Love Song“ hat Lili Horvát ihrem zweiten Spielfilm vorangestellt und die letzte Verszeile „I think I made you up inside my head“ deutet schon die Möglichkeit an, dass sich die Protagonistin (Natasa Stork) vielleicht von ihrer Einbildung täuschen lässt und ihre eigenen Gefühle aus einem Wunschdenken heraus auf einen anderen überträgt.

In den USA hat sich die Ungarin Márta zur renommierten Neurochirurgin hochgearbeitet, doch als sie auf einem Kongress in New Jersey ihren ungarischen Kollegen János Drexler (Viktor Bodó) sieht, ist es um sie geschehen und sie weiß auch ohne ein Wort mit ihm gewechselt zu haben, dass dies der Mann ihres Lebens ist. Nur einen Nachmittag haben sie sich unterhalten, vereinbaren aber, sich exakt einen Monat später auf der Freiheitsbrücke in Budapest zu treffen.

Horvát zeigt diese Vorgeschichte nicht, sondern lässt Márta darüber einem Psychotherapeuten berichten und immer wieder unterbrechen diese Sitzungen den Handlungsverlauf. Isoliert stehen diese Szenen da, in denen Detailaufnahmen von Mártas Gesicht dominieren. Klarheit möchte sie vom Therapeuten darüber, ob sie an einer Persönlichkeitsstörung leidet und sie sich die Begegnung mit János nur eingebildet hat und sie Produkt einer Wunschvorstellung ist.

Aufgrund dieser Begegnung gibt sie nämlich ihre Karriere in den USA auf, lässt dieses Leben hinter sich und kehrt nach 20 Jahren nach Ungarn zurück. Mit Blicken auf Márta und ihren Blicken auf die Passanten auf der Freiheitsbrücke und unterstützt von der physisch sehr präsenten Natasa Stork vermittelt die Kamera von Róbert Maly Mártas gespannte Erwartung ebenso wie die Enttäuschung, als János nicht kommt.

Doch so schnell gibt Marta nicht auf und bewirbt sich um eine Stelle an der Universitätsklinik, obwohl sie der Professor dafür für überqualifiziert hält. Tatsächlich begegnet sie bald Janos vor der Klinik, doch als dieser behauptet, sie nicht zu kennen, bricht sie bewusstlos zusammen. Dennoch reist sie nicht ab, mietet bald eine Wohnung, die zwar in desolatem Zustand ist, aber einen Blick auf die Freiheitsbrücke bietet.
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