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Clara Sola

CR 2021, OV/df, 108', Regie: Nathalie Álvarez Mesén, mit Wendy Chinchilla Araya, Ana Julia Porras Espinoza, Daniel Castañeda Rincón

Clara Sola

Filmkritik von Walter Gasperi

Clara ist 40 und wird von ihrer Mutter im abgelegenen Bergdorf in Costa Rica immer noch in bedrückender Abhängigkeit gehalten, doch langsam beginnt die schweigsame Frau sich zu befreien. –

Der costaricanisch-schwedischen Drehbuchautorin und Regisseurin Nathalie Àlvarez Mesén gelang ein Spielfilmdebüt, das mit magisch-realistischen Dschungel-Bildern und der starken Hauptdarstellerin Wendy Chinchilla Araya beeindruckt.

Mit ihrer weißen Stute Yuca spricht die 40-jährige Clara (Wendy Chincilla Araya) auf der Wiese am Rande des Dschungels. Sie kann aber das Pferd nicht berühren, denn den mit blauen Stofffetzen begrenzten Bereich darf sie nicht überschreiten. – Eines von mehreren einprägsamen Bildern für die Einengung und Unterdrückung Claras ist dies.

Urheberin ist Claras Mutter Doña Fresia (Flor María Vargas Chaves), die ihre durch eine Wirbelsäulenverkrümmung gehbehinderte Tochter auch für geistig zurückgeblieben hält. Eine mögliche Operation lehnt sie aber ab, denn Gott habe sie so geschaffen und so soll sie deshalb bleiben. Als Nachfolgerin der Jungfrau Maria sieht die Mutter Clara und mit ihren Fähigkeiten als Heilerin soll sie nicht nur Krebs, Herzprobleme und Kniebeschwerden geheilt haben, sondern bringt auch wichtige Einkünfte ins Haus. – Wenn sie für die Messen, bei der die Leute sie berühren dürfen, angekleidet wird, wird ihr ein Korsett um den Bauch geschnürt, das wieder eindrücklich auf Repression und Einengung verweist.

Doch neben Doña Fresia und Clara wohnt auf dem Hof im abgelegenen Bergdorf mit Maria (Ana Julia Porras Espinoza) auch noch die 14-jährige Tochter von Claras verstorbener Schwester. Ganz anders als Clara verhält sich dieser Teenager, tanzt ausgelassen in seinem Zimmer, beginnt eine Beziehung mit dem Touristenführer Santiago (Daniel Castañeda Rincón) und freut sich auf die Quinceañera, das große Fest mit dem anlässlich ihres 15. Geburtstags auch der Übergang vom Mädchen zur Frau gefeiert wird.

Das Verhalten Marias, die Präsenz Santiagos, aber auch die Telenovelas bringen bei Clara langsam etwas in Bewegung. Brutal unterdrückt ihre Mutter zwar, dass sie masturbiert, indem sie ihr die Finger mit Chili beschmiert, doch auf Dauer lässt sich die erwachende Sexualität und das Begehren nicht verdrängen
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