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Die Preisträgerinnen und Preisträger der 25. Internationalen Kurzfilmtage Winterthur

Die Preisträgerinnen und Preisträger der 25. Internationalen Kurzfilmtage Winterthur

An der Preisverleihung am Sonntagabend wurden im Theater Winterthur die Gewinnerinnen und Gewinner der Wettbewerbe gekürt und die Jubiläumsausgabe der Internationalen Kurzfilmtage Winterthur feierlich beendet. Der nigerianische Kurzspielfilm «Rehearsal» von Michael Omonua erhält den Hauptpreis des Internationalen Wettbewerbs, den Schweizer Wettbewerb entscheidet Juliette Riccaboni mit «Cavales / Dream Racing» für sich. An den sechs vergangenen Festivaltagen verzeichneten die Kurzfilmtage 15 000 Eintritte.

Nigerianischer Film gewinnt den Hauptpreis, Förderpreis beschreitet «neue Wege des feministischen Erzählens»

34 Filme waren dieses Jahr im Rennen um den Hauptpreis des Internationalen Wettbewerbs, der mit CHF 12 000.– dotiert ist. Die von der SRG SSR gesponserte Auszeichnung geht an «Rehearsal» (Nigeria 2021) von Michael Omonua. Er zeigt eine Gruppe Studierende, die ein Theaterstück über Wunderheilung probt. «Der Film verwischt die Grenzen zwischen Fiktion und Realität und bietet eine kritische – und bisweilen humorvolle – Reflexion über religiöse Riten», rühmt die Jury.
Der mit CHF 10 000.– dotierte Förderpreis, gestiftet von der Stadt Winterthur, geht mit «Ob Scena / Ob Scene» (Argentinien 2021) an Paloma Orlandini Castro. Die Filmemacherin verknüpft klinische Studien über Sexualität aus den 80er Jahren mit heutiger Mainstream-Pornografie. «Er sprengt die Grenzen des Videoessay-Genres und beschreitet gleichzeitig neue Wege des feministischen Erzählens», so die Jury.

Der Prix George für die beste dokumentarische Form im Wert von CHF 10 000.– gestiftet von der Volkart Stiftung geht an «Naya – Der Wald hat tausend Augen» (Niederlande 2021) von Sebastian Mulder. Darin folgen wir Naya, die in Belgien als erste Wölfin seit hundert Jahren für Schlagzeilen sorgt.
Die Kandidatur für den European Film Award (EFA) geht an «Über Wasser / On Solid Ground» (Schweiz 2021) von Jela Hasler. Darin sieht sich die Protagonistin Eli immer wieder mit sexistischen Aggressionen konfrontiert. «Ein Film, der eine spannungsvolle Odyssee einzig mit Mikro-Momenten schafft», zeigt sich die Jury beeindruckt.

Wer den ZKB Publikumspreis gewinnt, bestimmen die FestivalzuschauerInnen. Der von der Zürcher Kantonalbank gestiftete und mit CHF 10 000.— dotierte Publikumspreis geht dieses Jahr an «Nanu Tudor / My Uncle Tudor» (Ungarn/Portugal/Belgien 2020) von Olga Lucovnicova.

Die Gewinnerin der Auszeichnung «bester Schweizer Film» setzte alles auf ein Pferd

19 Kurzfilme standen im Rennen um den Preis für den besten Schweizer Film, dotiert mit CHF 10 000.–, gestiftet von SUISSIMAGE und der SSA. «Cavales / Dream Racing» (Schweiz 2021) von Juliette Riccaboni überzeugt die Jury «mit einer Reihe von gut komponierten und behutsam gespielten Szenen, die uns die Angst vor dem Verborgenen und die Wut über das, was ans Licht kommen muss, spüren lassen». Darin träumt der Protagonist Oscar von Siegerpferden, auf die er dann wettet. Nach einem emotionalen Trauma verliert er diese Fähigkeit.

Doku über historische Wiederaufführung ist der beste Schweizer Schulfilm

Bereits am Donnerstag wurde im Rahmen des Schweizer Filmschulentages der Preis für den besten Schweizer Schulfilm verliehen. Die Auszeichnung im Wert von CHF 5000.–, gestiftet von der SRG SSR, ging an «Impériale / Imperial» (Schweiz 2021) von Coline Confort, produziert von der ECAL – Ecole cantonale d’art de Lausanne. «Die Filmemacherin und ihre Protagonistin beweisen, dass die Suche nach sich selbst ein Kampf ist, den es für alle zu gewinnen gilt», lautet das Urteil der Jury.

Die ausgezeichneten Filme der Programme Sparks I und II: Über queere Tiere und Selbstbefriedigung

Eine Jugendjury urteilte über die Programme Sparks I und Sparks II. Die Preise sind mit je CHF 1000.– dotiert und werden von den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur gestiftet. In Sparks I wird «Dans la nature / In Nature» (Schweiz 2021) von Marcel Barelli ausgezeichnet. Der Animationsfilm zeigt auf, dass Homosexualität auch im Tierreich völlig natürlich ist. So packt er eine wichtige Botschaft in eine Form, die für alle Altersklassen verständlich ist. «Dirty Talks» (Niederlande 2020) von Brandon Grötzinger und Wander Theunis wird zum besten Kurzfilm in Sparks II gekürt. Er zeigt einen hitzigen Dialog zwischen zwei Jungen, die über Selbstbefriedigung diskutieren. Die Jury war «vom Humor und der natürlichen Interaktion zwischen den beiden Protagonisten» überzeugt.

Postproduktionspreis für einen Film über den letzten Bewohner eines kleinen Dorfs in Süditalien

Der Sachpreis im Wert von CHF 20 000.–, gestiftet von cinegrell und Jingle Jungle, geht an Matteo Gariglio. Sein Projekt «Il Muratore» erzählt die Geschichte von Giuseppe Spagnuolo, dem letzten Bewohner eines kleinen, zerfallenden Dorfs in Süditalien, das nicht zuletzt wegen dem alten Herrn zur Touristenattraktion wird. «Das Projekt besticht durch seine malerische Bildsprache und die Einzigartigkeit der Location und des Protagonisten», so die Jury. Auf eindrückliche Art zeigt Gariglio auf, wohin uns die Entscheidungen in unserem Leben führen können.

Jubiläumsausgabe: Standing Ovations, Kurzfilme in neuen Formen und Wiedersehen der Kurzfilmbranche

Die Kurzfilmtage verzeichneten 15 000 Eintritte und begrüssten über 600 Gäste aus der nationalen und internationalen Kurzfilmbranche. Eines der Jubiläumshighlights war das CinéConcert zu «The Life Underground» (Schweiz 2021) von Loïc Hobi im Theater Winterthur. Die Live-Darbietung der Komposition von Diego Baldenweg mit Nora Baldenweg und Lionel Baldenweg durch das Symphonieorchester des Musikkollegiums Winterthur führte zu Standing Ovations. Die Faszination des Kurzfilms für ein möglichst breites Publikum zugänglich zu machen, war ein weiteres Ziel der diesjährigen Ausgabe. «Die Installationen und Interventionen im Aussenraum Winterthurs, im oxyd – Kunsträume und im Festsaal des Casinotheaters waren allesamt kostenfrei und liessen so das Publikum die Bandbreite des bewegten Bildes entdecken», so Stefan Dobler, Kaufmännischer Leiter der Kurzfilmtage. «Wieder Begegnungen ermöglichen zu können und Filmschaffende aus der ganzen Welt vor Ort zu haben, war für uns unglaublich wichtig und gehört zu unserer DNA. Es hat uns besonders gefreut, den Botschafter Sami Ukelli sowie zahlreiche Filmschaffende und weitere Delegierte aus unserem Land im Fokus: Kosovo in Winterthur begrüssen zu dürfen», freut sich der Künstlerische Leiter John Canciani.
(Pressetext: Kurzfilmtage Winterthur)