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Der September im Filmfoyer: BLOW-UP - DER VOYEURISTISCHE BLICK

La dolce vita

von: Filmfoyer; aufgeschaltet am 31.08.2014 21:47

02.09.: BLOW-UP (IT 1966, R: M. Antonioni)
09.09.: BLOW OUT (USA 1981, R: B. De Palma)
14.09.: UP AND OUT (USA 1998, R: C. Marclay)
16.09.: LA DOLCE VITA (IT/FR 1960, R: F. Fellini)
23.09.: SEX, LIES, AND VIDEOTAPE (USA 1989, R: S. Soderbergh)
30.09.: PEEPING TOM (GB 1960, R: M. Powell)

BLOW-UP - DER VOYEURISTISCHE BLICK ist in Kooperation mit dem Fotomuseum Winterthur entstanden, ein Programmzyklus, der neben dem titelgebenden Werk Filme beinhaltet, in denen der voyeuristische Blick eine zentrale Rolle spielt. Voyeurismus, die Lust am Schauen, ohne dabei gesehen zu werden, oft mit sexueller Begierde in Verbindung gebracht, ist häufig im Spiel: Sind wir nicht alle gelegentlich Voyeure und erlauben uns einen kurzen, verstohlenen Blick dahin, wo er nicht erwünscht ist? Und ist der Kinobesuch, wo wir versteckt im Dunkeln des Saals dem Leben anderer Menschen folgen, nicht auch ein voyeuristischer Akt? Wir betrachten zwar meist nur fiktives Agieren, dennoch bleibt der Blick des Zuschauers per definitionem voyeuristisch. In den vier ausgewählten Filmen erfolgt die Betrachtung des Objekts jeweils durch das Objektiv einer Film- oder Fotokamera:

In BLOW-UP wird Thomas für seine besten Bilder zum Voyeur, während Marcello in LA DOLCE VITA den Erfolg mit den aktuellsten Fotografien aus der High Society sucht. In SEX, LIES, AND VIDEOTAPE ist der Akt zwar voyeuristisch, die Motivation aber eine andere. Graham geht den Dingen auf den Grund, indem er Frauen nach ihren sexuellen Vorlieben befragt und dabei filmt. Er tut dies offen, nicht heimlich. Die Kamera in PEEPING TOM wiederum wandelt sich vom voyeuristischen Hilfsmittel zum Mordinstrument. Es ist der Versuch einer Vergangenheitsbewältigung, die krankhafte Züge annimmt.

Zusätzlich zeigen wir eine Trilogie rund um Antonionis Werk:
Brian De Palmas BLOW OUT kann man als hörtechnisches Pendant zu BLOW-UP verstehen – werden in BLOW-UP Bilder akribisch untersucht, so geschieht dies in BLOW OUT mit einer Tonspur. Aus diesen beiden Filmen hat der Künstler Christian Marclay den Experimentalfilm UP AND OUT geschaffen, indem er die Bilder des einen mit der Tonspur des anderen kombiniert. Wir zeigen UP AND OUT in einer Sonntagsmatinee am 14. September in Anwesenheit des Künstlers Christian Marclay und des Kurators der Ausstellung, Walter Moser.

> Spezial: Am Freitag, 19. September zeigt das Filmfoyer in einer Nocturne die Kurzfilm-Kompilation «Best-of-Fantoche», die mit überraschenden Geschichten in die phantastischen Welten des Animationsfilms entführt. Zwei Wochen nach dem Internationalen Festival für Animationsfilm «Fantoche» in Baden (2.-7.9.2014) geht eine Auswahl der besten Animationsfilme auf Schweizer Tournee und macht erneut auch in Winterthur Halt! Zu entdecken sind Neuheiten des animierten Kurzfilmschaffens, die sich durch innovative Ideen, unkonventionelle Geschichten, kühne Bilder und gewagte Klänge auszeichnen.

> Zur Ausstellung: Mit «Blow-Up, Antonionis Filmklassiker und die Fotografie» zeigt das Fotomuseum Winterthur vom 13. September 2014 an eine reichhaltige Ausstellung rund um den Filmklassiker Michelangelo Antonionis. Ausgehend von den eigentlichen Blow-ups und Filmstills spannt sie einen Bogen von der sich verändernden Modefotografie im Swinging London der 1960er Jahre über die Sozialreportage hin zur abstrakten Fotografie. Auch Bezüge zur zeitgenössischen Kunst werden hergestellt. Wie in keinem anderen Spielfilm werden in BLOW-UP die vielfältigen Bereiche der Fotografie und ihre unterschiedlichen gesellschaftlichen Bezüge gezeigt. Der Protagonist Thomas trägt charakteristische Züge realer Fotografen jener Zeit wie zum Beispiel David Bailey oder Terence Donovan: Wie diese widmet er sich sowohl der Mode- als auch der Reportagefotografie.

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Website Filmfoyer Winterthur