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Banel & Adama

SN 2023, Pulaar/d/f, 83', Regie: Ramata-Toulaye Sy, mit Khady Mane, Mamadou Diallo, Binta Racine Sy

Banel & Adama

Filmkritik von Walter Gasperi

Ramata-Toulaye Sy erzählt anhand der leidenschaftlichen Liebe von Banel und Adama in betörenden Bildern nicht nur von einer selbstbewussten Frau und dem Spannungsfeld von individuellen Wünschen und Traditionen, sondern auch von den Auswirkungen des Klimawandels auf ein Dorf im Senegal: Ein in seiner Stilsicherheit und Bildkraft beeindruckendes, poetisches Langfilmdebüt.

Schon der Titel des Langfilmdebüts der 38-jährigen Franko-Senegalesin Ramata-Toulaye Sy lässt an eine große Liebesgeschichte denken. Doch während von "Romeo & Julia" bis zu David Lynchs "Wild at Heart – Die Geschichte von Sailor und Lula" (1990) dabei meist der Mann an erster Stelle steht, ist es hier die 18-jährige Banel (Khady Mane).

Sie ist zwar ein Jahr jünger als Adama (Mamadou Diallo), aber schon Witwe. Schon lange liebte sie Adama, doch die Traditionen im Dorf im Norden Senegals zwangen sie dessen älteren Bruder Yero zu heiraten. Erst als Yero bei einem Unfall (?) ums Leben kam, konnte sie – wiederum den Traditionen folgend – Adama heiraten.

Grenzenlos scheint nun ihr Glück, wenn sie nebeneinander auf der Wiese liegen oder Rücken an Rücken vor der hochstehenden Sonne stehen. In Nahaufnahmen und mit den leuchtenden Farben der Kleider feiert Sy die Leidenschaft dieser Liebe, die sich um die Traditionen des muslimischen Dorfes nicht schert.

Treibende Kraft ist dabei die selbstbewusste Banel. Während ihr Zwillingsbruder für sich den Verstand reklamiert, lässt sie sich von ihrem Herzen leiten. Statt wie die anderen Frauen sich um die Wäsche, den Haushalt und die Pflanzen zu kümmern, geht sie lieber mit Adama auf die Weide, um die Kühe zu hüten.

Entgegen den Traditionen will sie auch kein Kind bekommen und will nicht im Dorf wohnen, sondern gräbt mit Adama zwei vom Sand verschüttete Häuser etwas außerhalb des Dorfes aus. Unter ihrem Einfluss widersetzt sich Adama auch der Aufforderung der Dorfbewohner, nach dem Tod seines Vaters und seines älteren Bruders nach alter Tradition die Rolle des Dorfältesten zu übernehmen.
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Kritiken

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- Yannick Bracher für outnow.ch - Jessica Kiang für variety.com
- Michael Sennhauser in sennhausersfilmblog.ch - Wendy Ide für screendaily.com
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Verleiher
Trigon Film

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