MOOLAADÉ (Ousmane Sembène, Senegal/Burkina Faso/Marokko/Tunesien/Kamerun/Frankreich 2003) mit Einführung von Catherine Silberschmidt (10') | Fr 5.4. 18:15 | Kino Filmpodium Zürich, Nüschelerstr. 11 / Archiv / Kinoevents / User-Beiträge / Home / 451°F - Filmportal für Filmschaffende

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MOOLAADÉ (Ousmane Sembène, Senegal/Burkina Faso/Marokko/Tunesien/Kamerun/Frankreich 2003) mit Einführung von Catherine Silberschmidt (10') | Fr 5.4. 18:15 | Kino Filmpodium Zürich, Nüschelerstr. 11

Moolaadé

von: FilmpodiumZH; aufgeschaltet am 23.03.2024 14:47

«Collé ist eine mutige Frau mit starkem Willen. Sie schafft es, ihre Tochter vor der Beschneidung zu bewahren, denn sie lehnt diese grausame Praktik ab. Als später vier Mädchen, denen das gleiche Schicksal droht, Schutz bei ihr suchen, beruft Collé sich auf den altehrwürdigen Brauch des Moolaadé: das Recht auf eine unantastbare Zufluchtsstätte. Selbst als die Heirat ihrer Tochter gefährdet wird, behauptet Collé ihre Stellung. Der Konflikt spaltet die Dorfgemeinschaft zunehmend …» (Xenix Filmdistribution, Juni 2006)

«In 38 Ländern von insgesamt 54 der Afrikanischen Union wird die rituelle Beschneidung junger Mädchen praktiziert. Ousmane Sembène hat sich mit dieser barbarischen Tradition, ihren Ursprüngen und aktuellen Praktiken im Senegal befasst. Und zeigt ohne aufklärerischen Gestus das nahezu unentwirrbare Ineinander uralter patriarchalischer Strukturen, das moderne Afrika und die individuelle Rebellion einer jungen Frau gegen die Gewalt in ihrem Dorf. (…) In einfachen, klaren Bildern erzählt Sembène von einem unauflösbaren Dilemma, in dem die althergebrachte Tradition das Recht auf Schutz aufzuheben scheint. Der souveräne Duktus, mit dem die Figuren und Positionen umrissen werden, zeugt von Altersweisheit, von Film- und Lebenserfahrung, umso eindrücklicher das Bekenntnis zur Modernität: Im Gegensatz zu vielen Jungregisseuren aus seiner Heimat, die im westlichen Einfluss vor allem eine zerstörerische Kraft sehen, beschwört der 81-jährige Regisseur das Aufklärungspotenzial, das in dieser Öffnung steckt. Dass sich die Frauen des Dorfs emanzipieren können, verdanken sie den Medien aus der Ersten Welt. In der letzten Einstellung folgt auf das Bild eines 150-jährigen Strausseneis auf der Spitze einer Moschee das einer Fernsehantenne.» (Christoph Huber, Viennale 2004)

Bambara+F/d/f, Farbe, 35 mm, 124'

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