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Something You Said Last Night

CA/CH 2022, OV/df, 96', Regie: Luis De Filippis, mit Carmen Madonia, Ramona Milano, Paige Evans

Something You Said Last Night

Streaming - Release: 12.09.23 auf filmingo.ch

Filmkritik von Walter Gasperi

Unaufgeregt, aber gerade durch Natürlichkeit und Alltäglichkeit berührend erzählt die kanadisch-italienische Regisseurin Luis De Filippis in ihrem Langfilmdebüt von einer Transfrau in den Mittzwanzigern, die mit ihrer Familie einen Sommerurlaub in einem Strandresort verbringt.

Nah dran ist die Handkamera von Norm Li an der Mittzwanzigerin Ren (Carmen Madonia), wenn die Transfrau im Wagen der Familie im Gepäck etwas sucht. Immer wieder versetzt Luis De Filippis, die selbst Transgender ist und die für ihren ersten Langfilm ihren preisgekrönten Kurzfilm "For Nonna Anna" (2018) ausbaute, mit solchen Handkameraaufnahmen die Zuschauer:innen nicht nur in die Perspektive ihrer Protagonistin, sondern sorgt auch für Nähe. Dazu kommt der Dreh auf 35mm-Film, der keine hyperscharfen Hochglanzbilder liefert, sondern für eine leicht raue und realistische Ästhetik sorgt.

Ganz auf den einwöchigen Standurlaub der Familie fokussiert De Filippis. Mit der Fahrt an den Urlaubsort setzt ihr Spielfilmdebüt ein und endet mit der Rückfahrt. Während jedoch bei der Hinfahrt niemand einstimmen will, wenn die Mutter (Ramona Madonia) den Ricchi e Poveri-Hit "Sarà perché ti amo" singt, lassen sich Ren und ihre jüngere Schwester Siena (Paige Evans) bei der Rückfahrt bei "Mamma Maria" mitreißen.

An den dazwischenliegenden Tagen sind aber feine Bruchlinien in der Familie ebenso sichtbar geworden wie die Nähe und die Liebe in diesem Gefüge. Spektakuläres passiert nicht, sondern undramatisch verlaufen die Tage. Mal hängen Ren und ihre Schwester im Strandhaus am Smartphone herum, mal gehen sie an den See schwimmen. Der Geburtstag des Vaters wird gefeiert und Siena geht immer wieder am Abend aus und beginnt eine Beziehung mit einem Gleichaltrigen.

Stimmungsvoll evoziert De Filippis in der undramatischen Schilderung die Lethargie und Ereignislosigkeit heißer Sommertage und dieses Urlaubs. Dass Ren Transgender ist, ist innerhalb der Familie kein Thema, doch Ressentiments werden sichtbar, wenn sie auf gleichaltrige junge Männer trifft. Der Fokus liegt aber vor allem auf der Familie.

Während der Vater (Joe Parro) zurückhaltend agiert, ist die extrovertierte italienischstämmige Mutter mit ihrem Temperament die Triebfeder der Familie. Überfürsorglich erwartet sie von ihrem zuhause gebliebenen Sohn, dass er täglich anruft, und ihren beiden Töchtern erklärt sie immer wieder, was sie tun und lassen sollen.
Weiter zur ganzen Filmkritik auf film-netz.com

Kritiken

National International
- Yannick Bracher für outnow.ch - Amber Wilkinson für screendaily.com
- Irene Genhart für cineman.ch - Jude Dry für indiewire.com
  - Muriel Del Don für cineuropa.org
   
Verleiher
First Hand Films

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