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Astolfo

IT/FR 2022, OV/df, 90', Regie: Gianni Di Gregorio, mit Gianni Di Gregorio, Stefania Sandrelli, Mauro Lamantia

Astolfo

Streaming - Release: 16.11.23 auf filmingo.ch

Filmkritik von Walter Gasperi

Warmherzig, leichtfüßig, charmant: Gianni Di Gregorio schickt einen Rentner von Rom zurück in seine heimatliche Kleinstadt, wo er eine späte, schüchterne Liebe findet.

Gianni Di Gregorio kann man als Spätberufenen bezeichnen. Zwar entwickelte der 1949 geborene Römer schon in der Kindheit eine große Kinobegeisterung und schaute nach der Schule nachmittags bis zu drei Filme im Kino an, doch nach einem Studium in Regie und Schauspiel arbeitete er zunächst am Theater und dann als Regieassistent für Matteo Garrone unter anderem bei dessen "Gomorrha" (2008). Sein Regiedebüt drehte er erst als 59-Jähriger mit "Pranzo di Ferragosto" (2008).

Gefunden hat er mit diesem Überraschungserfolg aber auch schon den Stil und die Themen, die seine folgenden Filme bis "Cittadini del mondo" (2020) bestimmen. Immer spielt nämlich Di Gregorio selbst auch die Hauptrolle und immer werden kleine, aber sehr menschliche und von feinem Humor durchzogene Geschichten um Rentner erzählt und Schauplatz ist immer Di Gregorios Heimatstadt Rom.

In Rom beginnt auch "Astolfo", doch dieses muss der vom Regisseur gespielte pensionierte Professor Astolfo verlassen, als die Vermieterin seiner Wohnung Eigenbedarf anmeldet, weil ihre Tochter heiratet. Von der Metropole kehrt Astolfo so in seine pittoreske, in den Hügeln Latiums gelegene Heimatstadt Atena zurück, muss aber feststellen, dass der geräumige Palazzo, der vor Jahrhunderten ein Vorfahre für eine siegreiche Schlacht erhielt, inzwischen in bedenklichem baulichem Zustand ist. Zudem hat sich der Priester der Kleinstadt einen Teil unter den Nagel gerissen, um hier Chorproben abzuhalten, und den Wald hat der Bürgermeister zum öffentlichen Grund erklärt und anschließend selbst gekauft.

Zudem trifft Astolfo in seinem Haus auf den Obdachlosen Oreste (Alberto Testone), der sich hier seit mehreren Jahren einquartiert hat, und bald finden auch noch der pensionierte Koch Malagrotta (Gigio Morra) und der junge Handwerker Daniel (Mauro Lamantia) hier eine Unterkunft. Analog zur Wohngemeinschaft der älteren Damen in "Pranzo di Ferragosto" bildet sich hier so eine Männer-WG von Underdogs.

Inspirieren lassen hat sich Di Gregorio dabei wie bei seinen früheren Filmen von persönlichen Erfahrungen. Denn auch in seinem eigenen Haus in den Abruzzen habe der Ortspriester Räumlichkeiten annektiert und wie im Film habe er dort die Gemeinschaft mit Gleichaltrigen genossen.

Bewegung kommt in Astolfos Leben, als er über seinen Cousin die verwitwete Stefania (Stefania Sandrelli) kennenlernt. Antreiben muss der Cousin den schüchternen Verwandten zwar, dass er nach einem ersten gemeinsamen Essen den Kontakt zu Stefania pflegt, doch dann kommen sich die beiden rasch näher. Wenig erfreut über die neue Bekanntschaft sind allerdings Stefanias erwachsenen Kinder, die glauben, dass Astolfo nur hinter ihrem Geld her ist.
Weiter zur ganzen Filmkritik auf film-netz.com

Kritiken

National International
- Dani Maurer für outnow.ch - Davide Abbatescianni für cineuropa.org
- Irene Genhart für cineman.ch - Gabriele Flossmann für kurier.at
   
Verleiher
Xenix Film

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