Filmportal für Filmschaffende
DIENSTAG, 29. APRIL 2025 | Test Begruessung

Auf seinem Werdegang zum Filmschaffenden spielte die Musik für Laurin Merz eine bedeutende Rolle. Ähnlich wie andere ein Instrument spielen, hat Laurin schon früh die Tontechnik für sich entdeckt. Die Aargauer Punkband „Bettnässer“ baten ihn anfangs der 90er Jahre ein Demotape für sie aufzunehmen und später Konzerte abzumischen. Zur selben Zeit arbeitete Laurin beim alternativen Radiosender „Aargauer Regional Radio“, dem heutigen Kanal K, und lud befreundete und durch seine Tönlertätigkeit neu kennen gelernte Bands zum Interview. Mit einer Affinität für technische Dinge interessierte er sich auch schon damals für Kameras, Fotografie und für den Film. So war er Mitglied im Filmclub der alten Kantonsschule Aarau, und als er an eine andere Schule wechselte, die keinen Filmclub besass, gründete er kurz darauf einen eigenen. In beiden Filmclubs stiess Laurin auf junge Filmbegeisterte, von denen einige heute auch als Regisseure arbeiten, wie beispielsweise der Regisseur und Cutter Mike Schaerer oder auf Alain Gsponer, dessen Verfilmung des Romans „Lila, Lila“ von Alain Suter in diesen Tagen in den Kinos anlief. Laurins Interesse am Film und Journalismus bestimmte schliesslich auch seine Studienwahl der Filmwissenschaften und Publizistik an den Universitäten Bern und Zürich. Nebenbei arbeitete er als Redakteur beim Schweizer Radio DRS 1 und 3, wobei ihm nicht zuletzt seine Erfahrungen als Tontechniker den Einstieg in den neuen Beruf erleichterten. Darauf folgten erste Arbeiten als Regieassistenz beim Film und Fernsehen, sowie schliesslich eine Anstellung als Kulturredaktor beim Schweizer Fernsehen.


AUSGEWÄHLTE NEUSTARTS

Welcome

FR 2009, 110 Min., F/d, Regie: Philippe Lioret, mit Vincent Lindon, Audrey Dana, Firat Ayverdi

Rezension von Geri Krebs

Der 17 jährige Kurde Bilal (Firat Ayverdi) ist aus dem Krieg in seinem Heimatland Irak geflüchtet und, wie Tausende andere auch, in der nordfranzösischen Stadt Calais gestrandet. Hier lebt er unter prekärsten Bedingungen zusammen mit unzähligen Leidensgenossen, die, ebenso wie er, im Gewirr der Hafenanlage – ständig von der Polizei gehetzt – auf die Gelegenheit zu einer Überfahrt nach England warten.

Der Fürsorger

CH 2009, 96 Min., Schweizerdeutsch, Regie: Lutz Konermann, mit Roeland Wiesnekker, Katharina Wackernagel, Johanna Bantzer, Claude De Demo

Rezension von Irene Genhart

Selten trägt ein Schweizer Film das „true crime“-Siegel. Noch seltener wird dabei ein noch „aktueller“ Fall aufgegriffen wie in „Der Fürsorger“: Gerade mal 62 Jahre alt ist Hans-Peter Streit heute, dessen Geschichte Lutz Konermanns Film erzählt. In die Strafregister eingegangen ist Streit als Hochstapler und Betrüger: Über elf Millionen Franken ergaunert, Urkunden und Aktien gefälscht hat er in den 1970 und 1980ern, elf Jahre sass er deswegen hinter Gittern. Vor Jahren hat er dem Journalisten Philipp Probst seinen Werdegang diktiert, nachzulesen ist er in dem bei Zytglogge erschienen Buch „Ich, der Millionenbetrüger Dr. Alder“ (die Neuedition von 2009 titelt, wie der Film, „Der Fürsorger“).

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Fred van der Kooij über die konfliktreiche Beziehung der französischen Filmindustrie zu seinen Produzenten.