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Die Unschärferelation der Liebe

DE 2023, D, 92', Regie: Lars Kraume, mit Caroline Peters, Burghart Klaußner, Carmen-Maja Antoni

Die Unschärferelation der Liebe

Filmkritik von Walter Gasperi

In Lars Kraumes dialoglastiger, aber dank des hinreißenden Zusammenspiels von Burhgart Klaußner und Caroline Peters doch amüsanten Verfilmung von Simon Stephens Theaterstück "Heisenberg" kommen sich ein wortkarger Metzger und eine ständig plappernde Schulsekretärin langsam näher.

Trefflich vermittelt die erste Szene die Insichgekehrtheit des Metzgers Alexander Kirchner (Burghart Klaußner). Wenn der Mittsiebziger mit dem Bus durch Berlin fährt, schaut er zwei sich küssenden Menschen, Obdachlosen, zwei Jongleuren, Tandem- und Scooter-Fahrern auf den Straßen zu oder blickt auf die großen Werbeflächen: Das Leben zieht förmlich an ihm vorbei, er selbst ist davon aber nicht nur durch die Scheibe des Busses getrennt. Auch mit den Ohrstöpseln, über die er Johannes Brahms´ temperamentvollen "Ungarischen Tanz Nr. 5" hört, kapselt er sich quasi von seiner Umwelt ab.

Umso geschockter ist er, als ihn beim Aussteigen eine Frau plötzlich in den Nacken küsst. Wortreich entschuldigt sich diese Greta Brenner (Caroline Peters) und während für ihn die Sache damit erledigt ist und er seine Ruhe will, redet sie ständig weiter auf ihn ein, verfolgt ihn in den nächsten Bus und steht bald auch in seiner schlecht laufenden Metzgerei. Dass freilich auch bei ihm die Begegnung etwas in Bewegung gesetzt hat, deutet schon bald ein Traum vom überraschenden Kuss an.

Weder die Geschichte von zwei völlig gegensätzlichen Charakteren, die sich langsam näher kommen, noch das Thema eines Ausbruchs aus einem festgefahrenen Alltag und einem Aufblühen im Alter ist neu. Dennoch entwickelt Lars Kraumes Verfilmung von Simon Stephens Theaterstück "Heisenberg" einigen Charme.

Auch wenn Kraume das Stück des Briten von London nach Berlin verlegt hat und er das Duo sich in U-Bahn-Stationen, Metzgerei oder Restaurant treffen und entlang der Spree oder durch den Tiergarten spazieren lässt, ist die Herkunft des Films von der Bühne unübersehbar. In ebenso warmen wie kräftigen Farben strahlen zwar die Herbstbilder von Kameramann Jens Harant, doch der Fokus liegt insgesamt ganz auf den beiden ProtagonistInnen
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Kritiken

National International
- Peter Osteried für cineman.ch - Marie-Luise Goldmann für welt.de
  - Jörg Brandes für filmstarts.de
  - Andreas Köhnemann für kino-zeit.de
   
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