Filmkritik von Walter Gaseri
Josef Haders zweite Regiearbeit bietet mehr Drama als Komödie, besticht aber durch ruhige Erzählweise, genauen Blick aufs ländliche Niederösterreich, markante Typen und eine intensive Auseinandersetzung mit Schuld und Sehnsucht nach Neustart.
Filmkritik von Walter Gaspwri
Sam Taylor-Johnsons Biopic über die 2011 verstorbene Amy Winehouse lebt von den Songs der britischen Sängerin und einer grandiosen Marisa Abela in der Hauptrolle, beschränkt sich aber auf das Abhaken der Stationen eines ebenso exzessiven wie kurzen Lebens.
Filmkritik von Walter Gasperi
Nach seinem vielfach preisgekrönten Meisterwerk "Drive My Car" legt Ryūsuke Hamaguchi eine poetisch-meditative Parabel über das Verhältnis von Mensch und Natur vor, die bei aller Einfachheit voller Rätsel ist.
Zwischen den ersten Fotografien und den 45 Milliarden Fotoapparaten unserer Zeit liegen gerade mal 200 Jahre. In einer Welt, in der Bilder – zu „Content“ geworden – unser Leben bestimmen, ist das eine echte Revolution.
Im Dänemark des 18. Jahrhunderts erklärt König Frederik V., dass die wilde Heide Jütlands gezähmt, kultiviert und kolonisiert werden muss, damit sich die Zivilisation ausbreitet und sich die Steuern mehren. Ludvig Kahlen ist ein verdienter dänischer Soldat, der trotz seiner niederen Herkunft beim deutschen Militär in den Rang eines Hauptmanns aufgestiegen ist. Er will mit seiner Soldatenrente im Namen des Königs eine Siedlung gründen, die ihm Reichtum, Ehre und einen Adelstitel bringen soll.
Filmkritik von Walter Gasperi
Die Britin Rose Glass erzählt in ihrem düsteren Film noir vor dem Hintergrund der brutalen Männerwelt einer Kleinstadt in New Mexico von lesbischer Liebe. – Ein bildstarker, schmutziger kleiner Thriller, der genau das bietet, was der Titel verspricht.
Tauche ein „zmitzt“ in die faszinierende Welt unseres Dialekts und entdecke, warum er trotz der Globalisierung weiterhin blüht. Vor 160 Jahren, während des “Eisenbahnzeitalters”, fürchtete die Deutschschweiz den Verlust ihres Dialekts zugunsten des Hochdeutschen. Doch heute erleben wir das Gegenteil – der Dialekt bleibt lebendig und vielfältig.
Filmkritik von Walter Gasperi
Eine Emanzipationsgeschichte wie es noch keine gab: Yorgos Lanthimos inszeniert die Entwicklung einer jungen Frau als bildgewaltigen, immer wieder überraschenden, zwischen Realismus und grandioser Künstlichkeit pendelnden und von trockenem schwarzem Humor durchzogenen grandiosen Trip. – Überragend in der Hauptrolle: Emma Stone.
Wenn Lichter und Irrlichter über der geschäftigen Stadt Teheran in der Morgendämmerung zu leuchten beginnen, ist das der Auftakt für neuen Irrsinn, der sich in Form absurder Regeln ins Leben der Menschen drängt.
Rudolf Höss, der Kommandant von Auschwitz, und seine Frau Hedwig führen mit ihren Kindern in einem schmucken Haus ein idyllisch anmutendes Leben – Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager.