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Sorry We Missed You

GB/FR/BE 2019, 100 Min., OV/df, Ken Loach, mit Kris Hitchen, Debbie Honeywood, Rhys Stone, Katie Proctor

Sorry We Missed You

Filmkritik von Tereza Fischer

Gemäss seinem Drehbuchautor Paul Laverty soll Ken Loach einmal gesagt haben, ein Film sei wie ein Eisberg; man sehe nur einen kleinen Teil und spüre dabei doch seine ganze Masse unter der Oberfläche. Mit Sorry We Missed you ist es dem Altmeister des sozialengagierten britischen Kinos wieder einmal mit Bravour gelungen, uns diese in seiner Grösse unheimliche und gefährliche Masse spüren zu lassen.

Die Spitze der gesellschaftlichen Verwerfungen ist hier eine vierköpfige Familie, die in der Nachbarschaft von Daniel Blake leben könnte. Die Eltern schuften zehn und mehr Stunden am Tag, um die Familie zu ernähren. Dabei vernachlässigen sie unfreiwillig und schweren Herzens die elfjährige Liza Jane und den pubertierenden und rebellierenden Seb.

In Sorry We Missed you blickt Loach auf die präkeren bis menschenverachtenden Arbeitsedingungen einiger Wirtschaftszweige: Was der Luxus des einen ist und womit ein Riese wie Amazon und andere Onlineversandgeschäfte absahnen, ist des anderen Unglück. Ricky lässt sich von einem Kurierdienst als «Franchisenehmer» anheuern und Bestellungen möglichst zeitgenau und bis an die Wohnungstür der Kund_innen ausliefern. Dabei trägt er das ganze Risiko selbst, ohne gross etwas zu verdienen. Im Gegenteil: Er muss einen eigenen Van kaufen und verkauft dafür das Auto seiner Frau, das sie eigentlich dringend braucht, um als Spitex-Angestellte zu ihren Client_innen zu kommen. Auch das ein Job, der ihr weit mehr abverlangt, als sie geben kann – der zwar mit der Überalterung und grassierender Vereinsamung alter Menschen an Bedeutung zunimmt, von der Gesellschaft aber dennoch nicht gewürdigt wird.
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