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Plan 75

JP/FR/PH/QA 2022, OV/df, 112', Regie: Chie Hayakawa, mit Chieko Baisho, Hayato Isomura, Taka Takao

Plan 75

Streaming - Release: 06.10.23 auf filmingo.ch

Filmkritik von Walter Gasperi

Chie Hayakawa spinnt das reale Problem der Überalterung der japanischen Gesellschaft weiter und lässt die Regierung ein Programm entwickeln, das Senior:innen den begleiteten Freitod schmackhaft machen soll: Ein sanfter, humanistischer Film, der trotz des bedrückenden Themas das Leben feiert.

Mehr noch als in anderen Industrienationen ist in Japan die Überalterung der Gesellschaft ein Problem. In provokativer Überspitzung hat der junge Ökonom Yusuke Narita deshalb vor einigen Monaten den Vorschlag gemacht, dass die Alten doch Selbstmord begehen sollen, um Jüngeren Platz zu machen.

Dieser Gedanke findet sich auch am Beginn von Chie Hayakawas "Plan 75", für den sie ihr Segment des von Hirokazu Kore-eda produzierten Episodenfilms "Ten Years Japan" (2018) zu ihrem Langfilmdebüt ausgebaut hat.

Mehr angedeutet als ausformuliert wird in der Eröffnungsszene ein Massaker in einem Altersheim. Bevor der Täter sich selbst tötet, betont er, dass seine Tat ein Denkanstoß sein soll. Die Alten sollen sich doch an die stolze japanische Tradition, sich für die Nation aufzuopfern, erinnern und ihr Leben hingeben, um den nachfolgenden Generationen eine gute Zukunft zu ermöglichen.

Keine Fiktion ist dieser Auftakt, sondern ist inspiriert von einem Messerangriff in einem Behindertenheim, bei dem ein junger Mitarbeiter 2016 19 Menschen tötete. Hayakawa spinnt diese Idee nun weiter und lässt die japanische Regierung auf vermehrte Anschläge auf Altersheime mit der Einführung des "Plan 75" reagieren.

Dabei soll ein Unternehmen Menschen über 75 den Freitod schmackhaft macht. In Hochglanzbroschüren wird die Dienstleistung beworben, Betreuung durch ein freundliches Team wird garantiert und eine nach Unterzeichnung des Vertrags ausbezahlte Belohnung soll den zum Tod Bereiten noch ermöglichen, einen letzten Traum zu erfüllen.
Weiter zur ganzen Filmkritik auf film-netz.com

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