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Illusions Perdues

FR 2020, F/d, 150', Regie: Xavier Giannoli, mit Benjamin Voisin, Xavier Dolan, Cécile de France

Illusions Perdues

Filmkritik von Walter Gasperi

Im frühen 18. Jahrhundert kommt ein junger Literat mit dem Traum vom gesellschaftlichen Aufstieg nach Paris: Xavier Giannoli geland dank geschickter Akzentuierung der aktuellen Momente von Honoré de Balzacs Roman, prachtvoller Ausstattung, pointierter Inszenierung und glänzender Besetzung eine brillante Gesellschaftssatire.

15 Nominierungen für den französischen Filmpreis César und schließlich sieben Trophäen, darunter für den besten Film, das beste adaptierte Drehbuch, die beste Kamera sowie beste Kostüme und bestes Szenenbild wecken hohe Erwartungen. – Und "Illusions perdues" erfüllt diese mühelos.

Xavier Giannoli hat nach seinem in den 1920er Jahren spielenden "Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne" mit Honoré de Balzacs zwischen 1837 und 1843 entstandenem dreiteiligen Roman "Verlorene Illusionen" erneut einen historischen Stoff gewählt. Er modernisiert die in den 1820er Jahren spielende Geschichte um den jungen Lucien Chardon (Benjamin Voisin), der sich lieber nach seiner Mutter adelig de Rubémpre nennt, nicht, akzentuiert aber geschickt die aktuellen Aspekte des Romans.

Statt Drucker bei seinem Schwager im ländlichen Angoulême wäre Lucien lieber Dichter. Leidenschaftliche Liebesgedichte schreibt er an die Adelige Louise de Bargeton (Cécile de France), die seine literarischen Ambitionen fördert. Als ihre Beziehung auffliegt, fliehen beide nach Paris. Doch dort distanziert sich Louise von der Gesellschaft des Underdogs, um in ihren Kreisen angesehen zu bleiben.

Lucien wiederum kommt zwar mit seinen Gedichten nicht an, taucht aber in das Pressewesen ein und lernt eine Welt kennen, in der nicht nach Wahrheit gesucht wird, sondern das gedruckt wird, für das der beste Preis bezahlt wird. Lange vor es Influencer und Likes in den Sozialen Medien gab, wird so Stimmung für oder gegen etwas gemacht und gegen Bezahlung werden nicht nur Romane und Theaterstücke, sondern auch Menschen der vornehmen Gesellschaft niedergemacht oder hochgejubelt. Und auf den Theaterbühnen werden auch mit Tricks Applaus und Buhrufe simuliert, um das Publikum je nach gewünschter Richtung mitzureißen.
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