Unter dem Namen „bowcam/cambow Production“ machen Marco Bowald und Jean-Claude Campell schon seit einigen Jahren Kurzfilme. Die beiden kennen sich schon seit ihrer Teenagerzeit. Auf die Frage, wie das Interesse zum Medium Film entstanden ist, antwortet Jean-Claude Campell damit, dass er schon ein Filmfan sei, solange er denken kann. Die Lust daran eigene Geschichten zu erfinden, war der eigentliche Antrieb um selber Filme zu drehen. Mit minimalem Budget und grossem Enthusiasmus entstanden so experimentelle Kurzfilme von einer Minute bis zu knapp neun Minuten Länge. Allen Filmen gemeinsam ist der Verzicht auf Dialoge sowie die auffallende Verwendung des Sounddesigns und einer eigentümlichem Musik. Marco Bowald meint dazu: „Ich finde, die Tonspur eines Filmes wird von vielen Filmemachern nur zur Illustration des Bildes gebraucht. Dabei sollte die Tonspur das Bild ergänzen, das heisst, man hört dann Dinge, die man eben nicht sieht.“ So werden die Bewegungen der Protagonisten oder der Gegenstände nachträglich mit Geräuschen synchronisiert. Beispielsweise knirschen die Knochen bei einer Prügelei mehr als in jedem Actionfilm, die Kaffeekanne zischt vor sich hin oder die Schritte einer über den Asphalt laufenden junge Dame sind nachdrücklich zu hören. Die Freude an tiefen Tönen und ungewöhnlichen Instrumenten ist zudem ein Grund dafür, dass die beiden die Musik für ihre Filme selbst gestalten. So verstärken beispielsweise im Film „Fiddler’s Green“ die ganzen Geräusche und Klänge die Atmosphäre eines scheinbar verzauberten Waldes. Für Jean-Claude wird somit das gezeigte Bild quasi erst zum Leben erweckt. Gerne präsentieren die beiden Regisseure ihre Werke auch an Filmfestivals, wie beispielsweise am „Lausanne Underground Film & Music Festival“, am „VIDEOEX“ in Zürich, an den "Lichtspieltagen" in Winterthur und weiteren Festivals im In- und Ausland.
Für diejenigen unter Euch, deren Interesse nun geweckt ist, zeigt das in Basel ab kommenden Donnerstag bis Samstag stattfindende Filmfestival „Clair-Obscur“ ein halbes Dutzend Werke der beiden Filmemacher. Weitere Filme von bowcam/cambow auf 451.ch ansehen: "Yoga Climbing", "Aha", "Invisible Intruders", "Formal and informal mechanisms, Vol. 3: Kinesic polymorphism within internal flows of relatedness"
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AUSGEWÄHLTE NEUSTARTS
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O'Horten - Das Neue Leben Des Herrn Horten
Norwegen 2008, 90 Min., OV/df, Regie: Bent Hamer, mit Baard Owe, Joachim Calmeyer, Bjorn Floberg
Pressetext Ein Zug rollt durchs winterliche Norwegen. In der Führerkabine sitzt Odd Horten, 67, auf seiner vorletzten Fahrt von Oslo nach Bergen. Morgen will er zum letzten Mal seinen Dienst antreten. Aber zum ersten Mal in fast vierzig Jahren verschläft der sonst so besonnene Horten und verpasst tatsächlich seine letzte Fahrt. Das Missgeschick ist erst der Anfang einer unglaublichen Odyssee, in die Horten mit roten Stöckelschuhen an den Füssen stolpert.
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Patti Smith: Dream Of Life
USA 2007, 109 Min., OV/df, Dokumentarfilm, Regie: Steven Sebring, mit Patti Smith, Sam Shepard, Tom Verlaine, Jackson Smith
Pressetext
Vor fast zwölf Jahren besuchte der Fotograf Steven Sebring sein erstes Patti-Smith-Konzert. Ihr Auftritt beeindruckte ihn so sehr, dass er Patti Smith bat, sie fotografieren und filmen zu dürfen. Aus dem, was damals durchaus experimentellen Charakter besass – denn Steven Sebring verfügte über keinerlei professionelle Filmerfahrung –, entwickelte sich eine filmische Langzeitbeobachtung und ein sehr persönliches „bio-pic“, dessen Aufnahmen Patti Smith selbst kommentiert. (Look Now!)
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BEITRÄGE
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Fiddler's Green
CH 2005, 2'50", Everything: Marco Bowald und Jean-Claude Campell, bowcam/cambow » zum Beitrag
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Yoga Climbing
CH 2001, 40", Everything: Marco Bowald und Jean-Claude Campell, bowcam/cambow » zum Beitrag
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Aha
CH 2005, 50", Everything: Marco Bowald und Jean-Claude Campell, bowcam/cambow » zum Beitrag
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Kinesic polymorphism within internal flows of relatedness
CH 2004, 5'45", Image, sound and editing: Marco Bowald und Jean-Claude Campell, bowcam/cambow Theme mixed by Double-Mo.Re at the Rabbithole » zum Beitrag
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Invisible Intruders
CH 2001, 1', Everything: Marco Bowald und Jean-Claude Campell, bowcam/cambow » zum Beitrag
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