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Dogman

IT/FR 2018, OV/df, 103 Min., Regie: Matteo Garrone, mit Marcello Fonte, Edoardo Pesce, Alida Baldari Calabria

Dogman

Streaming - Release: 5.12.20 auf filmingo.ch

Cannes 2018: Preis Bester Hauptdarsteller für Marcello Fonte

Filmkritik von Stefan Volk

Die Saison ist vorbei im kleinen, verlotterten Seebad irgendwo in Süditalien, in dem Matteo Garrones Dogman spielt.

Nebel hat sich über die verlassene Strandpromenade gelegt. Regen verrührt den Sand zwischen den leeren Buden zu einer dreckigen Brühe. Von den Häuserfassaden ist die Farbe abgebröckelt. Über weite Strecken gleicht der Strand einem Schrottplatz. Man kann sich angesichts der farbentsättigten, braungrau matschigen Bilder, in die Kameramann Nicolai Brüel das Viertel taucht, nur mit Mühe vorstellen, dass es in diesem tristen, heruntergekommenen Vorort einmal nach Eis und Sonnencreme gerochen haben könnte. Die letzte richtige Saison ist höchstens noch eine geisterhafte Erinnerung. Trotzdem halten sich ein paar Relikte aus besseren Tagen. Es gibt da die obligatorische Spielhölle, eine Rotlichtbar, ein Cash-für-Gold-Shop und eben jenen Hundefriseurladen, nach dem der Film benannt ist.

Das wirkt alles so schäbig, heruntergekommen, und Matteo Garrone inszeniert es derart unglamourös, dass man beim schnellen Hinsehen versucht sein könnte, den Film für eine naturalistische Sozialstudie zu halten, mit der Garrone an sein preisgekröntes Mafiadrama Gomorra anknüpfen möchte. Je länger man aber mit Marcello, dem Betreiber des Hundesalons, in dem abgehalfterten Viertel verweilt, umso unwirklicher fühlt es sich an. Das Verbrechen etwa breitet sich nicht über mafiöse Strukturen aus, sondern steckt wie ein hartnäckiger Parasit in der bulligen Gestalt eines ehemaligen Boxers fest. Simoncino taumelt durch die Nachbarschaft, als wäre er ein egoistisches, trotziges Kind im Körper eines Riesen, und terrorisiert die Bewohner_innen so lange, bis diese planen, einen Killer anzuheuern, um sich des Problems ein für alle Mal zu entledigen. Eine Vorstellung, bei der sich Marcello sichtlich unwohl fühlt. Der kleine, dürre Mann mit den vorstehenden Zähnen und dem melancholischen Blick gibt sich alle Mühe, ein Teil der Gemeinschaft zu sein, die sich abends unter Flutlicht auf dem Hartplatz zum Kicken trifft. Um sich ein wenig Geld dazuzuverdienen, vertickt er aber auch Koks an Simoncino, zu dem es ihn wie zu einem Bruder hinzieht oder, vielleicht könnte man auch sagen, wie ein Hund zu seinem Herrchen. Egal wie mies Simoncino ihn behandelt, wie dreist er ihn für seine Raubzüge ausnützt, Marcello ist stets doch wieder zur Stelle, wenn dieser seine Hilfe braucht.
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Xenix Film

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