Robin Wright – In a League of her own | Okt. 2017 | Kino Xenix | Zürich | beim Helvetiaplatz

Robin who? Mit dem Hinweis auf die TV-Serie House of Cards oder Exmann Sean Penn fällt jeweils der Groschen. Denn als dem Machiavellismus verfallene, dauerjoggende First Lady hat Robin Wright an der Seite von Kevin Spacey ein Millionenpublikum erreicht. Genauso wie als Superheldinnen-Ausbildnerin Antiope in Wonder Woman, in dem sie allerdings bereits nach zwanzig Minuten als Dianas lebender Schutzschild stirbt. Das verbindende Element zwischen Penn, Spacey und Wright? Der durchgeknallte Drogenstreifen Hurlyburly von 1998, in dem die drei eine abstruse Kostprobe ihrer Fähigkeiten liefern, pausenlos zu reden und nichts zu sagen.

Trotz ihrer insgesamt 42 Kinofilme, die sowohl engagierte Independent- als auch ausgewählte Mainstream-Produktionen umfassen, trotz so legendärer Rollen wie derjenigen der freigeistigen Freundin von Forrest Gump in Robert Zemeckis’ gleichnamigem Strassenfeger, der Journalistin Theresa, die sich in Message in a Bottle von Luis Mandoki auf eine melodramatische Liebschaft einlässt, der schwer ge- und enttäuschten jungen Mutter, deren Tochter in Sean Penns The Pledge als Lockvogel missbraucht wird, oder etwa der angepassten Vorzeigefrau, die sich in Rebecca Millers Film The Private Lives of Pippa Lee schrittweise aus ihrem Korsett befreit, wird Robin Wright noch viel zu selten auf die gleiche Stufe wie ihre Berufskolleginnen Julianne Moore oder Cate Blanchett gestellt. Diese verzerrte Wahrnehmung wollen wir mit der vorliegenden Filmreihe korrigieren. Denn was Robin Wright als begnadete Charakterdarstellerin, die ihre Frauenfiguren jeweils mit wohldosierter Leidenschaftlichkeit ausstattet, zu bieten hat, zeigt unsere grosse Oktober-Retrospektive aufs Eindrücklichste.